Lucknow  3 Sehenswürdigkeiten
Die meisten Baudenkmäler befinden sich am oder in der Nähe des Südufers des Gomti, eines von Seegras überwucherten Flusses, der bei Monsun anschwillt und dann von Fischerkanus überfüllt ist.
Im Westen der Stadt, nahe der das "alte" Lakhnau begrenzenden "Hardinge Bridge", liegen die traurigen Überreste mehrere von den Nawabs von Awadh errichteter Bauten, darunter mehrere Imambara ("Häuser der Imame"), Grabbauten für Imame. Am sehenswertesten ist die Große oder "Bara Imambara" aus dem 18. Jahrhundert, die eine der größten Gewölbehallen der Welt aufweist - 15 Meter lang und 50 Meter hoch.
Die Hauptstraße westlich der Haupteingangstore überspannt der kolossale, im Verfall begriffene "Rumi Darwasa", ein Triumphbogen nach dem Vorbild der Hohen Pforte in Istanbul. Stufen führen zu offenen Räumen mit Ausblick auf die Baudenkmäler von Hussainabad.
Ein Stückchen weiter westlich befindet sich die "Hussainabad Imambra", auch Chota ("kleine") Imambra oder Palast der Lichter genannt, denn wenn sie zu besonderen Anlässen geschmückt und illuminiert wird, gleicht sie einem Märchenschloss. Die Imambra wurde 1837 von Muhammad Ali Shah (1837-1842) erbaut.
Inmitten einer Parkanlage südöstlich der Hardinge Bridge liegen die Ruinen der britischen Residenz. Sie wurde genauso belassen, wie sie aussah, nachdem die monatelange Belagerung am 17. November 1857 durch das Eingreifen von Sir Colin Campbell (1792-1863) schließlich ein Ende fand. Ihr von einer Kanonenkugel zerschmetterter Turm wurde zum Wahrzeichen des Durchhaltevermögens der Briten in Indien.
Am Fluss, in der Rana Pratap Marg, thront die riesige Kuppel der "Shah Najaf Imambra", nach dem Mausoleum Alis im Irak benannt und am sehenswertesten im Lichterglanz während des schiitischen Muharam-Festes. In den Innenräumen ist unter anderem die versilberte Grabstätte des als dekadent und lasterhaft geltenden Ghazi-ud-din-Haidar (1814-1827) zu sehen, der zusammen mit drei seiner Ehefrauen begraben wurde.
Die Imambra diente während des Sepoy-Aufstandes als Festung der Aufständischen. Am 16. November 1857 fand im angrenzenden Lustgarten "Sikandrabag" die entscheidende Schlacht statt, die es den Briten ermöglichte, die Residenz zu befreien. Die Soldaten von Sir Colin Campbell brauchten anderthalb Stunden, um sich den Weg zu den 2.000 Sepoys freizuschießen; dann brachen die Sikhs und das 93. Highlander-Regiment durch. Die indischen Soldaten wurden erbarmungslos abgeschlachtet.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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