Mannheim  2.2 Innenstadt: Die „Quadrate“
Die hufeisenförmige Innenstadt Mannheims zwischen Rhein und Neckar ist gitterförmig in rechtwinkligen Häuserblöcken angelegt, man nennt dies die „Mannheimer Quadrate“. Die Bismarckstraße verläuft vor der Front des Schlosses und verbindet die Enden der Ringstraßenabschnitte miteinander. Dazwischen liegen rechtwinklig angelegte Straßenzüge. Die Planung dieses Netzes geht auf Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz um 1600 zurück, sie ist bis heute erhalten geblieben.
Die Innenstadt wird von zwei Hauptachsen durchzogen. Die auch als „Breite Straße“ bekannte Kurpfalzstraße verläuft vom Schloss bis zum Neckartor. Auf die Haupteinkaufsstraße, die „Planken“, trifft sie am Paradeplatz. Die Parallelstraßen der beiden Hauptachsen tragen in aller Regel keinen Namen, statt dessen werden die dazwischenliegenden Quadrate aus einer Kombination von Buchstabe und Zahl benannt. Diese erhalten gebliebene „künstlich“ wirkende und in der Umgangssprache auch genutzte Benennung ist einzigartig.
Architekturhistorisch wird die mittels der Straßenanordnung erzeugte städtebauliche Dominanz der Residenz als Abbild der absolutistischen Regierungsform interpretiert. Die Mannheimer Quadrate und besonders die sogenannte Breite Straße betonen das „neue“ Schloss.
Die Prinzipien einer Idealstadt wurden in verschiedenen Residenzstädten des absolutistischen Barock wie Erlangen, Glückstadt oder Karlsruhe umgesetzt. Aber auch neuere Zeiten versuchen Ideale und Architektur in Verbindung zu setzen (Planstadt, Planhauptstadt).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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