Memphis  5.4.2 Die Folgen und die langsame Erholung der Stadt
Folgend auf die Ermordung Kings fanden in den nächsten Jahren Aufstände und Straßenkämpfe statt. Der größte Teil des Stadtzentrums brannte in dieser Zeit nieder. Immer mehr Bewohner verließen das eigentliche Stadtgebiet, um sich im Umland neu anzusiedeln.
In den 1970ern war die Innenstadt, wie viele in den USA, in einem Zustand des Verfalls begriffen. Sogar Planungen, die Beale Street abzureißen, waren schon weit fortgeschritten. Erst der öffentliche Aufschrei von Denkmalschützern führte dazu, dass die Stadt 500 Millionen Dollar bereitstellte, um diesen Stadtteil zu sanieren.
1974 wurde Harold Ford Sr. als erster direkt gewählter Schwarzer aus den Südstaaten in den US-Kongress gewählt. Erst nachdem die Wahl schon knapp verloren schien, fanden seine Anhänger acht ungeöffnete Wahlboxen, die vom ausschließlich weißen Wahlkomitee „übersehen“ worden waren und Ford den Sieg sicherten.
Mittlerweile wird die Stadt auch von einem afroamerikanischen Bürgermeister, Dr. Willie W. Herenton, regiert. Seit den 1990ern wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Attraktivität der Stadt zu steigern. Freizeiteinrichtungen wie der Mud-Island-Vergnügungspark, die Memphis Pyramid oder ein neues Baseballstadion wurden gebaut. Die Innenstadt bekam eine historisch aussehende, in normalem Takt verkehrende Straßenbahn. Ende der 1990er waren auch die langanhaltenden Versuche erfolgreich, dauerhaft ein Sportteam der großen US-amerikanischen Profiligen zu etablieren.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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