Moskau  3.7 Einwohnerentwicklung
Moskau ist von alters her Anziehungspunkt für Ausländer. Die ersten Ansiedlungen wurden von angereisten Kaufleuten, Handwerkern, Lehnsleuten und deren Nachkommen schon im 16. Jahrhundert gegründet. Die deutsche Ansiedlung am Jausa-Ufer war die größte davon. Aber auch Menschen aus anderen Teilen Europas lebten dort. Damals hatte die Stadt etwa 100.000 Einwohner. Heute sind es mit zehn Millionen einhundertmal so viel. Von der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung in Moskau zeugen die alten Ortsnamen des kompakten Ansiedelns der nichtrussischen Völkerschaften.
Insgesamt leben heute in Moskau Angehörige von mehr als hundert Nationalitäten und Ethnien. 90 Prozent der Einwohner sind ethnische Russen. Größte ethnische Minderheiten sind Ukrainer, Tataren und Juden mit jeweils etwa zwei Prozent Anteil an der Bevölkerung. Allerdings ist der Zustrom illegaler Übersiedler aus der ehemaligen Sowjetunion nicht erfasst.
Fremdenfeindlichkeit gibt es begrenzt gegen „Schwarze“, also Menschen mit dunkler Hautfarbe, worunter vor allem Immigranten aus dem Kaukasus und auch aus Zentralasien subsumiert werden. Der Terror einzelner Tschetschenen in Moskau gilt als Ursache für stärkere Feindlichkeit den Einwanderern gegenüber.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1956 handelt es sich meist um Schätzungen, von 1959 bis 2002 um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Berechnung. Die Zahlen sind aber sehr ungenau, da in Moskau sehr viele Menschen ohne Registrierung lebten und leben. Zum einen gibt es in Moskau viele „Illegale“ aus den übrigen Nachfolgestaaten der UdSSR, zum anderen durfte und darf nicht jeder Bürger der UdSSR beziehungsweise heute der Russischen Föderation in Moskau wohnen, es war und ist mit gewissen, nicht für alle überwindbaren, bürokratischen Hürden verbunden.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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