Moskau  5.3.2 Der Rote Platz
An den Kreml grenzt der Rote Platz, der Hauptplatz Moskaus, auf dem sich das Leninmausoleum befindet. Der Name leitet sich vom russischen Krasnaja Ploschtschad ab. Die Bezeichnung Roter Platz ist nicht politisch (aus der Zeit der Sowjetunion) motiviert und bezieht sich nicht auf die Farbe der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 19. Jahrhundert weiß war. Die Bezeichnung stammt aus dem 16. Jahrhundert, und bedeutet eigentlich „Schöner Platz“. Obwohl krasnaja auf Altrussisch „schön“ bedeutete, ist „rot“ die Hauptbedeutung dieses Wortes im heutigen Russischen geworden. Die Bezeichnung des Platzes wird meistens auch von den Russen in dem neuen Sinne verstanden und wird dementsprechend im Deutschen mit „rot“ übersetzt.
Neben dem Platz befinden sich einige Gräber. In die Kremlmauer sind Urnen mit der Asche berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur eingelassen; beispielsweise von Josef Stalin und Juri Gagarin. Auf dem Roten Platz stehen die Basilius-Kathedrale, errichtet 1561, sowie ein Denkmal für Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski, die Führer der Volkswehr von Nischni Nowgorod und Helden des Befreiungskrieges gegen die polnisch-weißrussische Intervention zu Beginn des 17. Jahrhunderts; das Denkmal (siehe hierzu Minin-und-Poscharski-Denkmal) wurde 1818 von Iwan Petrowitsch Martos (1754–1835) fertiggestellt.
An der Kremlmauer befindet sich im Alexandergarten das Grabmal des Unbekannten Soldaten, ein 1967 errichtetes Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Ganz in der Nähe des Kreml und des Roten Platzes, angrenzend an das ehemalige Hotel Rossija, sind einige der ältesten Steinbauten des Kitai-Gorod, der Moskauer Altstadt, erhalten geblieben – unter ihnen Baulichkeiten des alten Zarenhofs, erbaut zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, das Haus des Bojaren Romanow, die Annen-Kirche aus dem 15. Jahrhundert sowie andere interessante Kirchen und Häuser.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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