Nampo  5 Wirtschaft und Infrastruktur
In der Stadt befinden sich Werften, Betriebe des Maschinenbaus, der Buntmetallurgie und der Glasindustrie. Der Fischfang ist eine wichtige Einnahmequelle für Namp'o. Die Stadt ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit Straßen, Eisenbahn und Hafen. Sie ist ein Zentrum für Neulandgewinnung aus dem Meer. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Hafen für den Export geöffnet, was zu einer beschleunigten Entwicklung der Wirtschaft und einem Wachstum der Bevölkerung führte.
Namp'o war und ist für das Regime in Nordkorea ein strategisch wichtiger Punkt als Verkehrsader und Hafen für die Hauptstadt und nicht zuletzt als Bastion gegen mögliche Invasoren, die womöglich auf Pjöngjang zusteuern wollen. Gleichzeitig wurde die Flussmündung, an der Namp'o liegt, auch für einen großen Staudamm auserwählt. Um die Taedong-Mündung sind außerdem wichtige Teile der nordkoreanischen Marine stationiert.
Der Staudamm von Namp'o dient in erster Linie als Wasserscheide zwischen Meer- und Flusswasser, als schnelle Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen dem Nord- und Südufer des Taedong sowie als physische Barriere an der Flussmündung. Er bewahrt die Region bis hinauf nach Pjöngjang vor möglichen Flutkatastrophen, dient der Verfügbarkeit von Süßwasser für die Industrie und zur Trinkwasserversorgung der Region. Es werden zwei Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr gefördert. Zur Gewinnung von Elektrizität wird der Staudamm nicht genutzt.
In den Krisenjahren 1998 bis 2000 wurde die Straße von Pjöngjang nach Namp'o zur achtspurigen Autobahn ausgebaut. Schätzungsweise 50.000 jugendliche Freiwillige legten das 43 Kilometer lange Straßenbett ohne Hilfe von Maschinen an. Zur Erinnerung an das nach 700 Tagen abgeschlossene Projekt wurde die Autobahn in „Straße der jungen Helden“ umbenannt.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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