Neapel  12 Besonderheiten
Seit Jahrhunderten ist die Stadt berühmt für die individuell gestalteten neapolitanischen Weihnachtskrippen, deren Herstellung und Vertrieb traditionell in den Werkstätten und Läden einer eigenen Altstadtgasse (Via San Gregorio Armeno) erfolgt. Die neapolitanischen Krippen unterscheiden sich vom nordamerikanisch-mitteleuropäischen Typus durch ihren Realismus und Detailreichtum. Nicht entrückte/verzückte Figuren beherrschen die Szenerie, sondern natürliche Darstellungen unter Einbeziehung zahlreicher detailliert wiedergegebener Alltagsszenen machen die Eigenart der neapolitanischen Weihnachtskrippe aus. Das kann bis zur karikaturhaften Gestaltung gehen. So finden sich in einzelnen figürlichen Darstellungen durchaus auch Anspielungen auf die jeweils aktuellen politischen Verhältnisse.
In Neapel wird mit Nnapulitano ein spezifischer Dialekt gesprochen, der zur Gruppe der westromanischen Sprachen zählt und als "Mutterdialekt" aller Dialekte Campaniens gilt.
Alljährlich am ersten Maiwochenende, am 19. September und am 16. Dezember wird im Dom San Gennaro das "Wunder" der Blutverflüssigung zelebriert. Hierbei geht eine als Reliquie in einer Phiole aufbewahrte Substanz, die angeblich aus dem getrockneten Blut des Heiligen Januarius bestehen soll in den flüssigen Aggregatzustand über. Bleibt das "Wunder" aus, bedeutet dies Unglück für die Stadt. Chemiker sind sich ziemlich sicher, dass es sich um eine thixotrope Substanz handelt, die durchaus schon von den Alchemisten des Mittelalters hätte hergestellt werden können. Die Gläubigen lässt diese naturwissenschaftliche Erklärung allerdings unbeeindruckt. Bemerkenswert bleibt, dass nach dem Ausbleiben der Blutverflüssigung es 1980 zu einem schweren Erdbeben kam und 1988 der SSC Neapel die italienische Meisterschaft knapp verfehlte. [12]

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