Nižnij Novgorod  2.1 Mittelalterlicher Fürstensitz
Die Stadt wurde 1221 von Juri II. Wsewolodowitsch, dem Großfürsten von Wladimir, am Zusammenfluss der beiden wichtigsten Flüsse seines Reiches, der Wolga und der Oka, gegründet. Die wörtliche Übersetzung von Nischni Nowgorod lautet „Untere Neustadt”. Möglicherweise gab man ihr diesen Namen zur Unterscheidung vom älteren Nowgorod. Wie auch Moskau und Twer, gehörte Nischni Nowgorod zu jenen neugegründeten Städten, die aufgrund ihrer damaligen Unbedeutendheit der Verwüstung durch die Mongolen entgingen, sich dann aber in der Zeit des „Tatarenjochs” (Herrschaft der Goldenen Horde vom 13. - 15. Jahrhundert) zu wichtigen politischen Zentren entwickelten. Die Bedeutung von Nischni Nowgorod nahm weiter zu nachdem es im Jahre 1350 zur Hauptstadt des Fürstentums Susdal erklärt worden war. Der Großfürst Dmitri Konstantinowitsch (1328 - 83) war bemüht, die Hauptstadt seines Reiches zu einem ebenbürtigen Rivalen Moskaus zu machen: Er ließ eine steinerne Festung und mehrere Kirchen bauen und machte sich um die Geschichtsschreibung verdient. Die älteste erhaltene Abschrift der berühmten Nestorchronik wurde 1377 in seinem Auftrag von dem Mönch Lawrentij erstellt.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation