Qom  1 Einleitung
Qom bzw. Ghom (auch Qum, Kum, persisch: قم /ɢom/) ist Hauptstadt der Provinz Qom im Iran. Sie hat über 900.000 Einwohner (stark wachsend) und ist eine der heiligen Städte der Schia. Ihre islamisch-theologische Hochschule wurde in Europa vor allem durch Ajatollah Ruhollah Chomeini bekannt. Nach diesem ist das Imam-Chomeini-Institut (auch: Imam-Khomeini-Institut) seit der Einweihung eines neuen Gebäudes 1995 heute auch benannt. Es gilt derzeit als Hort besonders extremistischer Schiiten, so u.a. der Hojjatieh-Gesellschaft.
Qom liegt am gleichnamigen Fluss Qom (Fluss), etwa 150 km südlich von Teheran an der alten Route und neuen Autobahn nach Isfahan, und mit 975 m Meereshöhe nur halb so hoch wie die Hauptstadt. Spezialerzeugnisse sind Tonwaren, Glas und Baumwolltextilien; wichtige landwirtschaftliche Güter der Umgebung sind Getreide, Baumwolle, Obst, Nüsse und Mohn. In der Nähe befinden sich Erdgas- und Erdölfelder.
Der bedeutende Wallfahrtsort ist Grabstätte zahlreicher Könige und Heiliger. Berühmt ist die Grabmoschee (um 1600) mit dem Schrein von Fāteme-ye Ma'sūme, der Schwester des 8. Imam 'Alī ar-Ridā, der im Meschhed begraben ist.
Die Theologieschule von Ghom, in der die meisten iranischen Prediger ausgebildet werden, nimmt bei den Schiiten den 2.-3. Rang nach Nadschaf ein. Durch die Revolution Chomeinis stieg aber ihre Bedeutung - und die Zahl ihrer Kleriker auf etwa 50.000. Seit den 1980ern verlor sie aber durch Korruption, ihre politische Verflechtungen und den Wechsel im Irak an Prestige und Wichtigkeit. Sie ist im Gegensatz zu Nadschaf extrem konservativ und ordnet der islamischen Geistlichkeit das Recht (bzw. sogar die Pflicht) zu, die Regierung zu stellen, und verpflichtet die Muslime zur Loyalität.
In der Nähe von Qom bei 34°39' nördlicher Breite und 50°54' östlicher Länge befindet sich ein Raketentestgelände des iranischen Militärs.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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