Quito  3.4 Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl stieg insbesondere in den ersten beiden Jahrhunderten nach der Stadtgründung schnell an, nachdem die Stadt ihre zentrale Funktion konsolidiert hatte und die Wirtschaft florierte. Für die ersten beiden Jahrhunderte weisen die in untenstehender Tabelle zusammengefassten zeitgenössischen Angaben nur spanische und spanisch-stämmige Bewohner aus, nicht indigene (in welcher Weise Mestizen berücksichtigt wurden, ist nicht zu klären). Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts ging die Bevölkerungszahl zunehmend zurück, was einerseits mit einer Stadtflucht infolge der durch das Textilexportverbot und die Webereischließungen bedingten Wirtschaftskrise erklärt wird und andererseits mit Krankheiten und Seuchen und die erhöhter Sterblichkeit durch die Unabhängigkeitskriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die gesunkene Bedeutung der Stadt gegenüber dem ländlichen Ecuador und die Vorherrschaft der Landwirtschaft war bis in 19. Jahrhundert für die Entwicklung Quitos prägend. Erst die Epoche der Liberalen Revolution und insbesondere der Bau der Eisenbahn nach Quito führten zu bedeutendem Bevölkerungswachstum, in erster Linie als Folge von Migration in die Hauptstadt. Das Bevölkerungswachstum beschleuinigte sich parallel zur Landflucht seit den 1930er Jahren beschleunigte und fand seit den 1970er Jahren seinen Höhepunkt, als Quito als Erdölmetropole erneut an wirtschaftlichem Protagonismus gewann.

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