Riad  3 Geschichte
Die Stadt verdankt ihre Entstehung dem Wadi Hanifa und der benachbarten Stadt Diraja (heute ein Freiluftmuseum und nördlicher Vorort). In Diraja wurde die Staatsreligion, der Wahhabismus, entwickelt. Seit 1824 war sie das Zentrum der Dynastie der Saud. Nach der Eroberung durch Abd al-Aziz Al Saud im Jahre 1902 begann von hier die Vereinigung der Beduinenstämme des zentralen Arabien, was 1932 zur Gründung des Königreichs Saudi-Arabien führte.
Die ersten namentlich greifbaren Siedler in der Gegend waren die halb legendären Jadis. Im 5. Jahrhundert wurde das Wadi und die alten Städte Hajr al-Yamamah, das unter dem heutigen Zentrum von Riad vermutet wird, und al-Kharj, welches weiter im Südosten lag (heute Ruinen), von dem Stamm der Bani Hanifah übernommen. Al-Yamamah der Staat der Hanifah florierte im 6. und 7. Jahrhundert. Zwei der Herrscher, Hawdha bin Ali und Musailama ("der falsche Prophet"), spielten in der Zeit vor der endgültigen Konvertierung zum Islam eine wichtige Rolle.
Unweit von al-Jubailah in Aqraba kam es im Jahre 634 zu Kämpfen im Riddah-Krieg.. Nach der Einführung des Islams blieb Hajr noch bis gegen 900 ein bedeutender Ort, danach scheint die ganze Gegend zu verarmen während sich die politischen Zentren des Islams immer weiter von Arabien entfernen. Ibn Battuta berichtet aber noch 1331 bis 1332 von Hajr als schöne und fruchtbare Stadt mit Bächen voll Wasser und vielen Bäumen. Die Stadt hat noch bis ins 15. Jahrhundert existiert und als Stammsitz der Bani Hanifah gedient.
Im 15. Jahrhundert kam es im Nadschd zu vielen Umsiedlungen und intensiverer Nutzung der Oasen. Ibn Dir, der Häuptling der Al-Dir, eines Clans der Bani Hanifah aus Hajr, wollte das Wadi besser nutzen und lud 1446 den ihm verwandten Stamm der Muradah aus der Gegend von al-Qatif am Persischen Golf ein hier zu siedeln. Sie gründeten die Siedlungen Mulaibid und Ghasibah am östlichen Ufer des Wadis und nannten den neuen Ort Dir'iyyah, der auch alle Siedlungen mit einbezog, die sich an den etwa vier Kilometern des Wadis befanden, die zwischen den beiden Orten lagen.
Ghasibah war der erste Hauptort der Muradah "Wadi-Oase" Dir'iyyah im Wadi Hanifah. Das südliche Nadschd wurde später zunächst allerdings von al-Uyainah (al-Uyaynah; im nördlichem Wadi westlich von al-Jubaylah) aus beherrscht. In den späten 1680er Jahren machte Muqrin bin Markhan al-Turaif am westlichen Wadi-Ufer zum Hauptort von Dir'iyyah. Ab 1725 beherrschte Dir'iyyah unter Muhammad bin Saud (1735–1765), dem Gründer des ersten Saudi-Staates, das südliche Nadschd.
Am östlichen Wadi-Ufer gegenüber von al-Turaif liegt der Ort Bujairi wo die Familie des Scheichs Muhammad bin Abd Al-Wahhab (1703–1792) residierte, nachdem sie aus al-Uyainah vertrieben worden waren. Nach 1745 wurde dieser bedeutender als der Scheich Muhammad Ibn Saud, der in al-Turaif residierte, sich der Reformbewegung der Wahhabiten anschloss und 1744 mit dem Imam Muhammad bin Abd Al-Wahhab einen Pakt schloss. Die Al-Sauds brachten den Großteil der Arabischen Halbinsel unter ihrer Herrschaft und drangen in das Hedschas vor, wo sie 1806 Mekka eroberten.
In al-Turaif vollendete der Imam Sa'ud bin 'Abd al-'Aziz (Imam 1803–1814) die Salwa Paläste. Der bekannteste Baumeister dieser Zeit in Al-Dir'iyyah war Ibn Hazam. Der osmanische Sultan wollte die neue Macht in Zentral-Arabien einschränken und ließ Muhammad Ali Pascha von Ägypten einen Feldzug durch das Nadschd machen. Der Befehlshaber der Armee war Ibrahim Pascha, der Sohn von Muhammad Ali Pascha. Dieser ließ Al-Dir'iyyah erobern und zerstören. Die wichtigsten Mitglieder des Clans der Saudis wurden gefangengesetzt und zum teil verschlept oder hingerichtet.
Die Familie al-Saud machte 1824 die junge Stadt Riad zu ihrem neuen Herrschersitz. Diese war 1735 auf den Ruinen von Hajr zunächst als ummauerter Garten entstanden. Die hier entstandene Siedlung wurde von Al-Dir'iyyah aus häufig überfallen und schließlich 1773 von Abdul Aziz bin Muhammad bin Saud erobert. Unter den Herrschern Imam Turki (1824–1834) und seinem Sohn Faisal (1834–1838 und 1843–1865) entstand der zweite Saudische Staat. Als Regierungssitz diente das 1865 gebaute Fort al-Masmak in Riad. Im Norden des Nadschd stieg die Macht der Al-Rashid von Ha'il während die Saudis durch interne Machtspiele geschwächt wurden, so dass sie bald auch den Süden eroberten und die Familie al-Saud 1891 nach Kuwait ins Exil ging.
Im Jahre 1902 wurde Riad von Abd al Azis Ibn Saud (1880–1953) zurückerobert, indem er das Fort al-Masmak stürmte. Von hier aus vertrieb er die Ottomanen aus al-Hasa, unterwarf 1921 Hail, annektierte 1923 das Emirat Asir, eroberte, nachdem der Scherif von Mekka Husain Ibn Ali 1924 nach der Kalifenwürde griff, 1924/1925 Mekka und nannte sich ab 1926 König des Nadschd und Hedschas. Im Jahre 1932 gründete er das Königreich Saudi Arabien.
Seit den 1940er Jahren entwickelte sich Riad von einer relativ engen, räumlich isolierten Stadt zu einer großzügig angelegten Metropole. Das Bevölkerungswachstum der Stadt betrug zwischen 1974 und 1992 durchschnittlich 8,2 Prozent pro Jahr.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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