Ruhrgebiet  14.2.3 Stadtbahn und Nahverkehr
In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstand ein durchgehendes Straßenbahnnetz, das mit Umsteigen eine durchgehende Straßenbahnfahrt von Bonn bis Werne ermöglichte. In den 1950er Jahren wurden viele Straßenbahnlinien stillgelegt, dennoch ist es auch heute noch möglich, von Witten über Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Düsseldorf bis nach Krefeld mit der Straßenbahn zu fahren.
In den 1960er Jahren entstand der Plan, die überwiegend meterspurigen Straßenbahnstrecken durch ein normalspuriges Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr zu ersetzen, das jedoch nur in Ansätzen besteht und ein Torso geblieben ist. Heute besteht dieses Stadtbahnnetz im Ruhrgebiet aus vier nicht miteinander verbundenen U-Bahnnetzen in
Dortmund,
Bochum (mit unterirdischer Verbindung zur Innenstadt von Herne),
Essen (mit oberirdischer Trasse auf dem Mittelstreifen der A 40 nach Mülheim an der Ruhr)
und Duisburg (sowie dessen Nachbarstädte Düsseldorf und Krefeld).
Dabei kommt es unterhalb des Mülheimer Hauptbahnhofs zu dem Kuriosum, dass dort mit der U 18 aus Essen und der 901 aus Duisburg zwei normalspurige Bahnen enden, eine Durchbindung trotzdem derzeit unmöglich ist, da die Signalsysteme inkompatibel sind!
Verglichen mit dem Nahverkehr anderer Metropolen ist das Netz im Ruhrgebiet als unzureichend zu bezeichnen. Die Ausgaben für den Nahverkehr bleiben hinter denen anderer Ballungsgebiete weit zurück. Während im Ballungsraum München mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern das S-Bahn-Netz fast 450 Kilometer umfasst, verfügt die S-Bahn Rhein-Ruhr auf einem Gebiet, in dem fast 7 Millionen Menschen leben, nur über ein Streckennetz von lediglich etwa 650 km.
Neben Straßen- und Stadtbahnen sind Omnibusse die wichtigsten Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs im Ruhrgebiet.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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