Sankt Petersburg  9.6.3 Stadtrundgang
Markantestes Gebäude der Skyline und höchstes Gebäude der Stadt ist der Fernsehturm Sankt Petersburg. Er befindet sich allerdings außerhalb der Innenstadt. Diese liegt vor allem auf der so genannten Admiralitätsseite der Newa. Der Newski-Prospekt, die Hauptstraße der Stadt, erstreckt sich von der Admiralität beziehungsweise der Eremitage nebst „Dworzowaja Ploschtschad“ – dem Parade- und Schlossplatz – bis zum Alexander-Newski-Kloster, der sogenannten Lawra. Letzteres ist nach dem russischen Volkshelden Alexander Jaroslawitsch Newski, der Prospekt allerdings nach der Newa benannt. Zu den am Newski-Prospekt gelegenen Sehenswürdigkeiten zählen die Kasaner Kathedrale und das Kaufhaus Gostini Dwor. Der Prospekt stößt auf den Ploschtschad Wosstanija, den „Platz des Aufstandes“. Der Newski-Prospekt wird von folgenden Kanälen geschnitten:
Der Kanal Moika in Höhe der Kasaner Kathedrale. Auf der linken Seite, also gegenüber der Kathedrale, sieht man am Ufer der Moika in geringer Entfernung die Christi-Auferstehungskirche, die der Kathedrale am Roten Platz in Moskau äußerlich sehr ähnelt. Am Ufer der Moika befindet sich ebenfalls das Haus, in dem der russische Nationaldichter Puschkin lebte und nach einer schweren Verwundung in einem Duell mit dem Franzosen Dantes auch verstarb.
Der Kanal Gribojedowa. Links (östlich) davon erstreckt sich das Marsfeld, der Sommergarten mit dem Sommerpalast und der Wladimir-Palast.
Der Kanal Fontanka, den die Anitschkow-Brücke überspannt. Hier befindet sich auch der gleichnamige Palast, in dem der bekannte Schachtrainer Zak unter anderem mit dem späteren Weltmeister Spasski arbeitete.
Unweit des Newski-Prospekts liegen weitere Sehenswürdigkeiten. Dies sind das Russische Museum, das sich neben der Auferstehungskirche befindet, die Isaakskathedrale die sich unmittelbar an die Admiralität und die Eremitage anreiht, die Peter-und-Pauls-Festung – eine befestigte Insel, auch Haseninsel genannt, auf der dem Prospekt gegenüberliegenden Seite der Newa, mit zugehöriger Kathedrale, in der Zaren und Großfürsten beerdigt wurden. In einer Kapelle der Kathedrale wurde auch der letzte Zar Nikolaus II. mit seiner Familie und seiner Dienerschaft beigesetzt. In der Festung wurden schließlich auch zahlreiche Prominente der russischen Geschichte (zum Beispiel die Dekabristen, Michail Bakunin und Peter Kropotkin) festgehalten. Der Kreuzer Aurora kann auf derselben Newa-Seite nordwestlich der Festung besichtigt werden.
Der eherne Reiter, der Smolny, die Rossistraße, der Sommergarten und die Christi-Auferstehungskirche befinden sich alle auf der südlichen Newa-Seite. Besonders lohnend ist ein Spaziergang durch die Stadt während der Weißen Nächte im Sommer.
In der südlichen beziehungsweise süd-westlichen Umgebung Sankt Petersburgs sind der Peterhof, Pawlowsk und die Stadt Puschkin beliebte Ausflugsziele. Im Letzteren kann man im Katharinenpalast das legendäre Bernsteinzimmer bewundern. Der Peterhof ist eine direkt am Meer gelegene weite Schlossanlage mit Palast, Schlosskirche, Orangerie, kleinen Lustschlössern wie „Mont Plaisir“, „Marly“ und einer besonders schönen Fontänen-Anlage in Hanglage, der sogenannten Kaskade, mit herrlichen vergoldeten wasserspeienden Bronzeskulpturen. Der Peterhof, das Schloss Pawlowsk, sowie der Katharinenpalast wurden im Verlauf des Zweiten Weltkrieges von den deutschen Besatzern zu großen Teilen verwüstet, und nach dem Krieg in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut und restauriert. Vom Witebsker Bahnhof aus lassen sich Pawlowsk und Puschkin leicht mit dem Vorortzug, der „Elektritschka“ erreichen. An dieser Bahnstrecke befindet sich der Halt „21 km“, der an der südlichen Belagerungslinie der Stadt im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Neben den Gleisen erinnern gegen Süden gerichtete damalige Kanonen an die deutsche Belagerung.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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