Sankt Petersburg  9.8 Musik
Mit der relativen Schwächung der Staatskontrolle in der Perestroikazeit war in Leningrad der 80er eine Welle der jungen Rockbands under dem Dach des Leningrader Rockclub entstanden bzw. dorthin aus anderen Städten des Landes übergesiedelt. Im Unterschied zu Moskau, die als Hauptstadt die Bürgerfreiheiten strenger überwacht bzw. zensiert hatte (z. B. Bulldozer-Ausstellung), konnte die Kunst in Lenigrad sich freier entfalten. Diese Bands und Interpreten haben unter dem Begriff „Piterski Rock“ (zu deutsch „Petersburger Rock“) ihren Einfluss immer noch nicht verloren: „Aquarium“ mit Boris Grebenschtschikow, „Kino“ mit Wiktor Zoi, „Alissa“ mit Konstantin Kintschew, „AuktYon“ mit Leonid Fjodorow, „Pop-Mechanika“ mit Sergei Kurjochin, „Zoopark“ mit Michail „Mike“ Naumenko, „DDT“ mit Juri Schewtschuk (aus Ufa).
Die Musik wurde an die westlichen Stilrichtungen, mit einer für „das russische Ohr“ typischen Tonalität, angelehnt. In den Liedertexten findet man auch oft Parallelen zu den Autoren des „Silbernen Zeitalters“ (einer kulturellen Blütezeit in Petersburg und Moskau am Anfang des 20. Jahrhunderts.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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