Schanghai  7.1 Wirtschaft
Die Stadt ist seit langem eines der führenden Zentren der Textilherstellung in der Volksrepublik China. Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen, Stahl, Papier und Druckereierzeugnisse. Darüber hinaus werden in großem Umfang elektrotechnische und elektronische Anlagen und Geräte wie zum Beispiel Computer, Radios und Kameras angefertigt. In Shanghai findet auch die Weltausstellung (Expo) 2010 statt.
Mit Beginn der chinesischen Wirtschaftsreformen Anfang der 1980er Jahre wurde Shanghai zunächst von den südlichen Provinzen, wie zum Beispiel Guangdong überflügelt. Mit Beginn der 1990er Jahre ist von der chinesischen Regierung unter Jiang Zemin heftig in Shanghai investiert worden, mit dem Ziel ein neues Wirtschaftszentrum in Ostasien zu gründen.
Shanghai und Hongkong sind Rivalen um den Rang der größten Wirtschaftsmetropole in China. Hongkong hat hier den Vorteil der längeren Erfahrung, besonders im Bankwesen. Shanghai hat engere Verbindungen zum chinesischen Hinterland und zur Zentralregierung in Peking. Gleichzeitig steht in Shanghai mehr Raum für Neuinvestitionen zur Verfügung, während in Hongkong der Platz eher begrenzt ist.
1990 wurde in Shanghai die Börse Shanghai gegründet, sie stellt heute die wichtigste Börse auf dem chinesischen Festland dar. Seit 1991 ist das Wirtschaftswachstum in Shanghai zweistellig. Damit ist die Stadt die einzige Region in China, die dies erreicht. Das jährliche Wirtschaftswachstum in Shanghai beträgt zurzeit etwa zwölf Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2005 betrug 114 Milliarden US-Dollar. Das BIP pro Kopf lag bei über 8.000 US-Dollar und war nach Hongkong und Macao das dritthöchste des Landes.
1984 wurde in Anting von Volkswagen als Joint-Venture die erste Autofabrik mit „westlichen“ Fahrzeugen gebaut. Shanghai Volkswagen hatte einen Marktanteil von circa 60 Prozent in China, der aufgrund zunehmender Konkurrenz stetig sinkt. Die hohen Importzölle auf Autos aus dem Ausland machen diese jedoch noch teurer. Nach dem WTO-Beitritt der Volksrepublik China anlässlich der APEC-Konferenz 2001 wurden stufenweise die Importzölle gesenkt.
Zur Zeit sind über 50.000 Ausländer in der chinesischen Industrie- und Handelsmetropole Shanghai tätig; abgesehen von den etwa 300.000 Taiwanern. Diese ausländischen Arbeitnehmer kommen hauptsächlich aus Japan, den USA, Südkorea, Singapur, Deutschland (mit über 7.000), Frankreich und Kanada. Die meisten von ihnen arbeiten in Unternehmen mit auswärtigem Kapital oder in ständigen auswärtigen Vertretungen.
Als Zentrum riesiger Ölraffinerien, Chemiefabriken und Hüttenwerke hat Shanghai unter großer Umweltverschmutzung in Form schwefelhaltiger Rauchwolken zu leiden, die die Betriebe unablässig ausstoßen. Ungefähr vier Millionen Tonnen ungefilterter Industrie- und Haushaltsabwässer ergießen sich täglich in den Huangpu, die wichtigste Trinkwasserquelle der Stadt, und der Suzhou-Kanal ist nur noch eine schwarze, übelriechende Kloake. Ein Problem ist auch die Arbeitslosigkeit, die in Shanghai höher als in anderen Großstädten des Landes ist.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation