Seoul  6.3.3 Festungsanlagen
Die Bergfestung Namhansanseong („Festung des Bergs südlich des Han“) ist ein beliebtes Wandergebiet, das etwa 30 Kilometer südöstlich Seouls liegt und mit der U-Bahn gut zu erreichen ist. Diese großangelegte Zufluchtsstätte in den Bergen, mit einer etwa acht Kilometer langen und bis zu sieben Meter hohen Mauer entstand vor ungefähr 2.000 Jahren unter der Baekje-Dynastie. Die meisten der noch stehenden Gebäudeteile gehen jedoch auf das 17. und 18. Jahrhundert zurück, als die Festung dem Schutz der Joseon-Könige vor den chinesischen Invasionsarmeen diente. 1637 kapitulierte in Namhansansong König Injo mit 14.000 Soldaten vor einer riesigen Streitmacht der Mandschu, in deren Verfügungsgewalt dann auf ganz Korea überging.
Bukhansanseong, die „Festung des Bergs nördlich des Han“, ist zusammen mit der Feste Namhansansong die zweite namhafte antike Befestigungsanlage im Umkreis von Seoul. Bukhansanseong liegt im Norden der Stadt, auf den Grat der Bukhan-Berge gebaut. Auch diese Anlage wurde bereits in der frühen Baekje-Zeit errichtet und war mehrmals heftig umkämpft. Nachdem Armeen der chinesischen Ming-Kaiser im 16. Jahrhundert die Festung bedrohten, ließ der Joseon-König Sukjong (1674-1720) ihr Mauerwerk verstärken. Im Verlauf des Koreakrieges teilweise zerstört, wurden die Mauern inzwischen wegen ihrer großen geschichtlichen Bedeutung restauriert.

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