Sian  5.1 Mausoleum Qin Shihuangdis
Die 1974 von Landarbeitern bei Xi'an entdeckte Grabstätte des Kaisers Qin Shihuangdi ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des zwanzigsten Jahrhunderts. Bereits im Alter von 13 Jahren (246 v. Chr.), kurz nach seiner Thronbesteigung, ließ der Kaiser mit dem Bau seiner Grabstätte beginnen. Während der 36 Jahre dauernden Arbeiten waren bis zu 70.000 Arbeiter gleichzeitig mit dem Bau beschäftigt. Auf einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Areal wurde eine Grabkammer, geschützt von einer Armee lebensgroßer Tonsoldaten, der Tonsoldatenarmee (Terrakottaarmee), errichtet.
Während der Regentschaft von Qin Shihuangdi wurden die bis dahin unabhängigen chinesischen Feudalstaaten zum ersten Mal zu einem Großreich vereinigt. Treibende Kraft dieser politischen und militärischen Meisterleistung war der Kanzler des Kaisers, Li Si, einer der fähigsten Staatsmänner in der Geschichte Chinas. Weitere Errungenschaften dieses ersten Kaisers des chinesischen Großreichs waren der Ausbau der Großen Mauer, die Anlage von Überlandstraßen und Kanälen sowie die Verwendung einheitlicher Schrift und Währung. Im Alter von 49 Jahren starb Qin Shihuangdi während einer Inspektionsreise in die Provinz, und wurde in seiner Grabkammer beigesetzt.
Der zweite Sohn des Qin Shihuangdi, Qin Er Shi, der die Herrschaft übernahm, war nicht annähernd so fähig wie sein Vater. Bereits drei Jahre nach dem Tod des Kaisers kam es zu Aufständen, und der Rebellengeneral Xiang Yu verwüstete die Grabstätte (207 v. Chr.). Die Schächte mit den Tonsoldaten wurden aufgebrochen und ein großer Teil der Waffen entwendet. Die Holzwände, welche die Soldaten umschlossen, wurden verbrannt und viele Figuren zerstört. 206 v. Chr. wurde Qin Er Shi getötet und das Ende der Qin-Dynastie war besiegelt.
Anders als die Grabstätte von Qin Shihuangdi wurden die Tonsoldaten in keiner der zeitgenössischen oder späteren Aufzeichnungen erwähnt. Ihre Entdeckung war deshalb selbst für die Fachwelt eine Sensation. Bisher wurden mehr als 3000 Soldaten und Pferde sowie mehr als 40.000 Waffen ausgegraben und restauriert, geschätzte weitere 5000 Figuren sind noch im Erdreich verborgen.

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