Taipeh  7 Verkehr
Taipehs ÖPNV umfasst ein leichtes Schienenbahnsystem (LRT) sowie eine Metro, genannt MRT (Mass Rapid Transit). Im Gegensatz zur Fernverkehrsbahn TRA - Taiwan Railway Administration, die von der damaligen Besatzungsmacht Japan mit Linksverkehr gebaut wurde, fahren die Züge in der Stadt auf dem rechten Gleis. Der Grund hierfür ist, dass die LRT von der französischen Firma Matra in den 1990ern aufgebaut wurde. In den späten 1980er Jahren wurde der Hauptbahnhof in der Innenstadt komplett unter die Erde verlegt. Die Ende 2006 in Betrieb genommene Hochgeschwindigkeitsverbindung Taiwan High Speed Rail (HSR) nach Zuoying/Kaohsiung hat Linksverkehr.
In der Stadt selbst befindet sich der Inlands-Flughafen Taipeh-Songshan (松山機場); etwa eine Autostunde südwestlich von Taipeh in der Nähe von Taoyuan befindet sich der internationale Flughafen Taipeh-Taiwan Taoyuan, vorher Flughafen Taipeh-Chiang Kai-shek.
Es gibt ein ausgedehntes und sehr dichtes Bussystem durch die Stadt, besonders in Gegenden, die nicht von der LRT und MRT bedient werden. Im Bus erfolgt die Bezahlung mit Bargeld (15 NTD, keine Rückgabe von Wechselgeld) oder bargeldlos mit der weit verbreiteten Easycard beim Fahrer. Gegenüber den Bustüren (über dem Fahrer und gegenüber der hinteren Tür) zeigt ein Leuchtschild den Zeitpunkt der Bezahlung an: chin. 上車, shàng chē bedeutet: beim Einsteigen (es wird vorn ein- und hinten ausgestiegen), chin. 下車, xià chē beim Aussteigen - dann ist es ratsam, hinten ein- und vorn auszusteigen. Bei längeren Strecken wechselt das Leuchtzeichen, und es wird beim Ein- und Aussteigen bezahlt. Meist wird die gleiche Haltestelle von mehreren Linien bedient. Den gewünschten Bus hält man an, indem man dem Fahrer mit zur Fahrbahn hin waagerecht ausgestrecktem Arm leicht zuwinkt. (Zuweilen lockt man auf diese Weise gleichzeitig mehrere Taxis an.) Zum Aussteigen drückt man rechtzeitig vor der Haltestelle auf einen Knopf zwischen den Fenstern oder eine gummierte Leiste neben den Öffnungen der Klimaanlage über den Sitzen. Auf breiten Hauptstraßen werden immer mehr Busspuren in der Mitte der Fahrbahn mit Warteinseln angelegt. Deren Zweck wird unter den Einwohnern kontrovers diskutiert, da Busse nun beim Rechtsabbiegen mehrere Geradeausspuren queren müssen.
Taxis sind im Überfluss vorhanden und relativ günstig. Die Fahrer sind für ihren schnellen und aggressiven Fahrstil bekannt. Taxi-Fahrer sprechen kein Englisch, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Es ist daher von großem Vorteil, das gewünschte Ziel auf einem chinesisch beschrifteten Stadtplan zu zeigen oder sich die Adresse des Zielortes in chinesischer Schrift aufschreiben zu lassen. (Erfahrene Reisende tragen stets die überall in Hotels, Restaurants, Geschäften und Büros ausliegenden Visitenkarten ihrer bevorzugten Ziele bei sich. Die romanisierte Schreibweise eines Ortes ist für Taiwanesen ähnlich schwierig lesbar wie chinesisch für die Mehrzahl der Deutschen.) Taxis verwenden Taximeter, beginnend bei 70 NTD. Trinkgelder sind nicht üblich, das Wechselgeld ist in der Regel korrekt.
Der Straßenverkehr erscheint auf den ersten Blick ziemlich chaotisch, allerdings existiert eine ausgeprägte Rücksichtnahme zwischen den Verkehrsteilnehmern. Beim Überqueren einer Straße sollte man als Fußgänger immer sehr vorsichtig sein und auch nicht versuchen, auf (vermeintlichen) Vorrechten zu bestehen. Als Regel gilt, LKW vor Bus, Bus vor PKW, PKW vor Motorroller und danach erst der Fußgänger, speziell außerhalb von Taipeh.
Eine weitere populäre Art der Fortbewegung sind die allgegenwärtigen Motorroller (Scooter). In Taipeh kann die Helmpflicht für Motorroller und Motorräder mittlerweile als durchgesetzt angesehen werden.
Deutsche, die in Taiwan Auto oder Motorroller fahren wollen, benötigen einen lokalen Führerschein oder müssen sich ihren internationalen Führerschein beim Straßenverkehrsamt beglaubigen lassen, wenn sie mehr als sechs Monate im Land sind. Bis dahin gilt der deutsche Führerschein ebenfalls in Taiwan.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation