Tiflis  4.4 Erste Republik und Sowjetunion
Am 16. Mai 1918 wurde Tiflis Regierungssitz der Demokratischen Republik Georgien. Am 25. Februar 1921 besetzte die 11. Armee der Roten Arbeiter- und Bauernarmee Tiflis und gliederte es der Sowjetunion an. Bürgermeisterin Benia Tschchikwischwili flüchtete nach Frankreich. 1936 wurde Tbilisi Hauptstadt der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
Unter sowjetischer Herrschaft dehnte sich die Stadt von 53 km² im Jahr 1920 auf 365 km² im Jahr 1989 aus. Durch Industrieansiedlung in den 1940er Jahren wuchs die Bevölkerung von Tiflis enorm an. 1956 demonstrierten Studenten und Schüler gegen die sowjetische Herrschaft in Georgien. Mindestens 80 von ihnen wurden beim Massaker von Tiflis getötet. Ab 1951 entstanden große Neubaugebiete mit einförmigen Wohnblöcken. 1966 wurde die erste, 1979 die zweite U-Bahnlinie eröffnet, 1972 auf dem Berg Mtazminda ein Fernsehturm von 274,5 m Höhe errichtet.
1989 kam es in Tiflis zu Demonstrationen gegen die Kommunistische Partei (KP) und für staatliche Unabhängigkeit. Das Vorgehen sowjetischer Fallschirmjäger unter Führung von Oberst Alexander Lebed gegen Hungerstreikende im Zentrum von Tbilisi am 9. April mit scharf geschliffenen Spaten und Giftgas endete mit 20 Toten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation