Vancouver  6.1 Architektur und Stadtbild
Vancouver ist eine sehr junge Stadt, weshalb durchwegs moderne Gebäude das Stadtbild prägen. Einige sind in architektonischer Hinsicht herausragend, so z.B. das an das Kolosseum erinnernde Hauptgebäude der Vancouver Public Library oder das zeltartige Gebäude Canada Place, der ehemalige kanadische Pavillon der Weltausstellung 1986.
Aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sind einige markante Bauten erhalten geblieben. Dazu gehören unter anderem die neugotische Christ Church Cathedral, die neoklassizistische Vancouver Art Gallery (ein ehemaliges Gerichtsgebäude) und das mit Terrakotta-Ziegeln verkleidete Dominion Building. Letzteres war von 1908 bs 1910 das höchste Gebäude des Britischen Imperiums; diese Rolle hatte anschließend bis 1912 der im Beaux-Arts-Stil erbaute Sun Tower mit seiner markanten grünen Kuppel inne. Ein Wahrzeichen der Stadt ist das 1930 im Art Déco-Stil erbaute Marine Building, das dem New Yorker Empire State Building nachempfunden ist. Mehr als drei Jahrzehnte lang, von 1939 bis 1972, war das Hotel Vancouver das höchste Gebäude der Stadt.
Die Liste der höchsten Gebäude in Vancouver führt zurzeit das One Wall Centre mit einer Höhe von 150 m an.[16] 1989 genehmigte der Stadtrad Richtlinien „zum Schutz der Aussicht“ (view protection guidelines), die 1990 erweitert wurden. Diese legen im Stadtzentrum mehrere Korridore fest, in denen die Gebäude eine gewisse Höhe nicht überschreiten dürfen, um so die uneingeschränkte Aussicht auf die North Shore Mountains zu garantieren. Die Richtlinien erwiesen sich als erfolgreiche städtebauliche Maßnahme, doch wurde die Skyline Vancouvers von vielen als flach und visuell wenig interessant empfunden.
1997 gab der Stadtrat eine Studie in Auftrag, um zu prüfen, ob die Errichtung höherer Gebäude zur Akzentuierung der Skyline möglich sei, ohne die Aussicht auf die Berge zu stören.[17] Die Studie kam zum Schluss, die Skyline könne durchaus mit dem Bau noch höherer Gebäude aufgewertet werden. Es wurden fünf Standorte ermittelt, an denen die Gebäude die Begrenzung von 137 m überschreiten dürfen, und zwei weitere Standorte im Nordwesten des zentralen Geschäftsviertels, an denen die Gebäude bis zu 122 m hoch sein dürfen (31 m höher als die dort geltende Begrenzung). Acht Jahre später waren fünf dieser sieben Standorte bebaut oder in der Genehmigungsphase. Das höchste dieser neuen Gebäude wird ab 2008 das 197 m hohe Living Shangri-La mit 61 Stockwerken sein, gefolgt vom 183 m hohen Palm Court mit 56 Stockwerken.
In Vancouver gibt es zahlreiche Parks und Gärten, die zusammen 1298 Hektar groß sind, was rund elf Prozent der Fläche der Stadt entspricht. Der größte ist der 404 Hektar große Stanley Park mit dem Vancouver Aquarium.[18] Ebenfalls von Bedeutung ist der Queen Elizabeth Park. In Chinatown befindet sich der Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden. Vancouver besitzt zwei botanische Gärten, den VanDusen Botanical Garden im Stadtbezirk Shaughnessy und den UBC Botanical Garden (inkl. dem Nitobe Memorial Garden) auf dem Gelände der University of British Columbia.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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