Wien  3.2 Die Zeit der Babenberger
Im Jahre 976 wurde unter den Babenbergern die Markgrafschaft Ostarrichi eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu Ungarn, auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte Heinrich Jasomirgott Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben und Wien damit Sitz des Herzogs.
Die Ereignisse nach dem Dritten Kreuzzug, in deren Verlauf der englische König Richard Löwenherz von Markgraf Leopold V. dem Tugendreichen 1192 in Erdberg bei Wien gefangen genommen wurde, brachte ein enormes Lösegeld von 50.000 Mark Silber (etwa 30 Tonnen Silber) ein. Damit wurde unter anderem in Wien eine Münzprägestätte eingerichtet, sowie das Zuschütten der Gräben der alten Stadtmauer beim Stephansplatz und um 1200 der Bau der auf der Linie des heutigen Ringes verlaufenden Wiener Stadtmauer finanziert. 1221 bekam Wien als zweite Stadt nach Enns (1212) das Stadt- und Stapelrecht verliehen. Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den Zwischenhandel, sodass Wien bald weitreichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donaustraße und nach Venedig unterhielt und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt. Ein Bistum wurde in der Zeit der Babenberger nicht erreicht.

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