Äthiopien  3.3.5 Juden
Die äthiopischen Juden, auch Falascha, Beta Israel (Haus Israel), ethnische Bezeichnung früher Kayla, sind eine vom israelischen Oberrabbinat als durch Zwang christianisierte Afrikaner ursprünglich jüdischen Glaubens definierte Gruppe. 1975 wurden sie von den Rabbinern in Israel endgültig als Juden anerkannt. Historisch haben sie sich im Mittelalter aus politisch-religiös verfolgten Agaw-Gruppen entwickelt, u. a. durch Rekonversion christlicher Mönche zu einem aus dem Alten Testament künstlich abgeleiteten Judentum. Ethnisch gehören sie zu einer alteingesessenen Bevölkerung Äthiopiens; ob es vor der Konversion der Kayla zu einer judaisierenden Religion (der aber wesentliche Elemente des Judentums fehlen) eine möglicherweise ältere, versprengte jüdische Gruppe gegeben hat, ist aufgrund gegenläufiger historischer Indizien zunehmend umstritten.

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