Afghanistan  7.2 Parlamentswahl am 18. September 2005
Am 18. September 2005 fanden in Afghanistan die Wahlen für die Wolesi Dschirga, dem „Haus des Volkes“, und die 34 Provinzräte statt. Für die 249 Sitze des Parlaments (68 per Quote für Frauen) gab es 2.800 Kandidaten (330 Frauen), für die Provinzräte über 3.000. Trotz Anschlagsdrohungen ließen sich 12,7 der 28 Millionen Afghanen registrieren. Zur Wahl gingen schließlich 6,8 Millionen, was einer Wahlbeteiligung von etwa 54% entspricht.
Da Parteien laut Verfassung verboten sind, lässt sich ohne genaues Hintergrundwissen wenig aus den Ergebnissen erfahren. Erwähnenswert ist jedoch, dass ehemalige Kriegsfürsten und bekennende Taliban gewählt wurden.
Die Glaubwürdigkeit der Wahl wird durch die Angst vor Wahlmanipulation in Frage gestellt. In Masar-e Scharif sorgt nicht die ISAF-Schutztruppe für die Sicherheit der Wähler, sondern der dortige Kriegsfürst Mohammed Atta. Zudem wurden sieben Kandidaten von den Taliban erschossen.
Die Wahl wurde international als Erfolg gewertet und bildet damit den Abschluss des so genannten „Bonner Prozesses“.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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