Brasilien  4.2 Ethnien
Ursprünglich vier Bevölkerungsgruppen bilden die brasilianische Bevölkerung. Sie sind heute jedoch so umfassend vermischt, dass eine klare Zuordnung oft nicht mehr möglich ist. Diese Gruppen sind:
die Portugiesen, die ursprünglichen Kolonialisten
die Afrikaner, die als Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden
verschiedene Immigrantengruppen, hauptsächlich aus Europa (Italiener, Deutsche, Spanier), dem Nahen Osten und Asien, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Brasilien angesiedelt haben. Seit 1818 sind über 300.000 Deutsche eingewandert (siehe auch Deutschbrasilianer). Eine große japanische Bevölkerungsgruppe lebt in Brasilien, außerdem viele Polen, vorwiegend in Paraná.
einheimische Volksgruppen der Tupi- und Guarani-Sprachfamilien (200 ethnische Gruppen mit insgesamt etwa 500.000 Mitgliedern). Etwa 10 % der Fläche Brasiliens ist für Indianer reserviert.
Ein Großteil der brasilianischen Bevölkerung sind Schwarze. Sie sind Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in das Land gebracht wurden. Sie stammen aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien Angola und São Tomé und Príncipe, aber auch aus Nigeria, Benin, Togo, Ghana und der Elfenbeinküste. Heute besitzt Brasilien nach Nigeria die zweitgrößte Zahl an Einwohnern mit afrikanischer Herkunft; sie haben sich jedoch im Laufe der Zeit stark mit der europäischstämmigen Bevölkerung vermischt.
Nach einer Erhebung des IBGE bezeichnen sich nur rund 11 Millionen Brasilianer und Brasilianerinnen selbst als Schwarze, da Schwarzsein noch immer mit sozialer und wirtschaftlicher Diskriminierung verknüpft ist. Der größte Teil der afrobrasiliansichen Bevölkerung lebt im Nordosten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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