Chile  11.3 Medien
Wichtigste Informationsquelle der chilenischen Bevölkerung ist das Fernsehen. Die wichtigsten Fernsehsender sind das staatliche TVN-Programm, der Sender Canal 13 der katholischen Universität Universidad Católica und der private Sender Megavisión. Das Programm der Fernsehsender ist hauptsächlich auf mehr oder weniger seichte Unterhaltung, d. h. auf Shows, US-Filme und -Fernsehserien, die beliebten "Teleserias" (Telenovelas, zumeist aus eigener Produktion) sowie natürlich auf Sportberichterstattung ausgerichtet. Politische Sendungen, Naturdokumentationen und Kulturprogramme sind dagegen eher dünn gesät, dann aber oft von überraschend guter Qualität. Die Nachrichten beginnen, für deutsche sehr ungewöhnlich, erst um 21 Uhr und dauern dann etwa eine Stunde. Diese Nachrichten sind jedoch nicht mit der Tagesschau zu vergleichen, sondern enthalten dann Beiträge, wie wir sie hier von "Taff" oder "Blitz" gewohnt sind.
Die Presselandschaft wird weitgehend von zwei Konzernen dominiert, dem Mercurio- und COPESA-Konzern, nachdem sich eine Reihe von Publikationen aus dem politischen Mitte-Links-Spektrum nach dem Rückgang der Politikbegeisterung zur Zeit der Redemokratisierung nicht auf Dauer im Markt halten konnten. Die beiden jeweiligen "Flaggschiffe" der Pressekonzerne sind der altehrwürdige El Mercurio, eine Zeitung, die in Qualität und politischer Ausrichtung in etwa mit der FAZ zu vergleichen ist und zur quasi obligatorischen Lektüre der chilenischen Bevölkerung zählt, sowie La Tercera. Zu den selten gewordenen bunten Vögeln in der Presselandschaft gehört das Hausblatt der kommunistischen Partei, El Siglo, sowie die ebenfalls linksorientierte, aber parteiungebundene Zeitschrift Punto Final.
Wichtige Wochenzeitschriften sind Ercilla und Qué Pasa. Darüber hinaus gibt es die deutschsprachige Wochenzeitung Cóndor.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation