Finnland  3.2 Fauna
Die Raubtierpopulationen sind durch den Erfolg von Schutzmaßnahmen schon seit Jahren anwachsend; die Anzahl der finnischen Braunbären und Luchse liegt heute bei je über 1.000 Individuen, die der Wölfe bei etwa 200. Wölfe und Luchse dürfen sogar wieder in begrenztem Maße bejagt werden. Im finnischen Teil Lapplands lebt eine Restpopulation von etwa 150 Vielfraßen. Der Polarfuchs war einst im ganzen Land recht häufig, wurde aber durch Pelzjäger zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Der Rotfuchs ist hingegen bis heute sehr häufig anzutreffen, seit einigen Jahrzehnten auch der Marderhund, der sich als Neozoon von Russland aus verbreitet hat.
Elche sind trotz intensiver Bejagung in ganz Finnland sehr zahlreich. Obwohl alljährlich über ein Drittel der Elche erlegt werden, bleibt der Bestand nach Ablauf der Jagdsaison stabil bei über 100.000 Tieren.[12] Für den Straßenverkehr stellt die große Elchpopulation eine Gefahr dar, weil es immer wieder zu schweren Unfällen mit den Tieren kommt. Im Norden des Landes trifft man allenthalben Rentiere an. Die rund 200.000 Rentiere sind halbdomestiziert und laufen das Jahr über frei herum, im Spätherbst treiben ihre Besitzer die Tiere zusammen und suchen die Schlachttiere heraus. Weitaus seltener ist das wilde Waldrentier. Einst in weiten Teilen Finnlands verbreitet, wurde es Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet, ehe seit den 1950er Jahren wieder eine kleine Population aus Russland nach Kainuu und Nordkarelien eingewandert ist. In Süd- und Westfinnland sind aus Amerika importierte Weißwedelhirsche in größerer Zahl heimisch geworden.
Im Saimaa-Seengebiet lebt die Saimaa-Ringelrobbe. Diese seltene Süßwasser-Unterart der Ringelrobbe konnte durch gezielte Schutzmaßnahmen vor dem Aussterben gerettet werden, daher ist sie auch das Symboltier des Naturschutzes in Finnland. Besonderen Schutz genießt auch das Gleithörnchen, das in der Europäischen Union nur in Finnland und Estland vorkommt.
Zur Vogelwelt Finnlands gehören über 430 Arten[6], darunter Steinadler und Seeadler, daneben Hühnervögel wie Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Moorschneehuhn sowie zahlreiche Wasservogelarten. Als finnischer Nationalvogel gilt wegen seiner Rolle in der finnischen Mythologie der Singschwan. Auch diese Art konnte durch ein rigides Jagdverbot gerettet werden: zählte man in den 1950er Jahren nurmehr 15 Brutpaaare, so sind es heute wieder rund 1500. Die Vogelbeobachtung ist unter den Finnen sehr beliebt. Allein in den 30 Vogelvereinen des Landes sind etwa 9000 Mitglieder organisiert.[13]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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