Ghana  2.5.1 Flora
Ein wesentlicher Grund für die zahlreichen Pflanzen- und Tierarten ist die Existenz des tropischen Regenwaldes. Die Fläche an tropischem Regenwald betrug ursprünglich 85.000 km². Innerhalb der letzten 50 Jahren schrumpfte die Fläche um mehr als die Hälfte auf 40.000 km². Jährlich verzeichnet das Land eine Waldabnahme von 1,7 Prozent, die mit der Rodung und dem Export von Edelhölzern zu begründen ist. Eine genaue Aufzählung der im Regenwald lebenden Pflanzen ist schwer vorzunehmen, da Wissenschaftler dort noch unbekannte Arten vermuten.
Der immergrüne Regenwald besteht hauptsächlich aus bis zu 50 Meter hohen Baumriesen, die bis zu drei Meter dick werden und ein beträchtliches Alter von ungefähr 300 Jahren erreichen können. Es gibt vor allem die Hartholzarten, die auch im Rahmen der ghanaischen Exportwirtschaft eine große Rolle spielen. Neben verschiedenen Mahagoniarten wie Azobé, Sapeli und Khaya (auch afrikanischer Mahagoni genannt) sind auch mehrere Arten des afrikanischen Walnussbaumes beheimatet.
Andere Baumarten sind Odum, Wawa (wird teilweise auch Samba genannt, der Handelsname des Holzes ist Abachi), Bombax sowie Afrormosia. Weitere Baumarten sind eher Nutzpflanzen wie der Kolabaum, der Kalebassenbaum (Lagenaria siceraria) oder der Kautschukbaum. Die verschiedensten Ficusarten wie Gummibäume oder auch Feigenbäume erreichen durchaus die Größe einer mittelgroßen deutschen Buche.
Verschiedene Aufsitzer- oder Parasitenpflanzen wie Lianen, Bromelien und Orchideenarten haben eine große Artenvielfalt.
Allein ungefähr 1.200 verschiedene Palmenarten kommen über das ganze Land verteilt vor. Dabei ist die Ravenala eine beliebte Dekorationspflanze vor öffentlichen Gebäuden oder in Gärten. Königspalmen (Roystonea regia) werden in den Städten als Alleebäume verwendet, da diese Schattenspender eine Größe von bis zu 25 Metern erreichen.
Kokospalmen haben für den Menschen einen beträchtlichen Nutzwert, da sie für die Herstellung vieler Produkte, wie Kokosmilch, Kokosfett, Bast, Dachbedeckung und Matten aus den Blättern, Verwendung finden. Die Ölpalme (Elaeis guineensis) ist als Plantagenbaum sehr weit verbreitet. Die roten Früchte der Ölpalme werden zu Palmöl gepresst, welches in Westafrika einen hohen Stellenwert für die landestypische Küche hat.
Die vielfältigsten Nutzpflanzen werden im Rahmen von Plantagenwirtschaft produziert. Zumeist finden sich diese Plantagen auf dem nunmehr gerodeten Gebiet des ehemaligen Regenwaldes. Hier werden Ananas, Bananen, Kochbananen (Plantain), Avocados, Papayas, Guaven, Apfelsinen und Zitrusfrüchte angebaut. Viele Gewürzpflanzen, wie beispielsweise Gewürzvanille, sind in Ghana heimisch.
Neben den Baumarten und den Nutzpflanzen sind vielfältige Blütenpflanzen zu finden. Hibiskus, Feuerakazie (Flammenbaum) und Fuchsie sind nur einige.
In der Savanne befinden sich ausgedehnte Grasflächen und vergleichsweise kleinere Bäume. Der einzeln stehende Afrikanischer Affenbrotbaum (Adansonia digitata) ist in der Savanne durch seinen verhältnismäßig dicken Stamm weithin erkennbar und ein deutliches Charakteristikum der Savanne. Ebenfalls in der Savanne beheimatet ist der auch für den Export nicht unwichtige Karitébaum, auch Shea-Butterbaum (Vitellaria paradoxa, syn.: Butyrospermum parkii) genannt.
Die Küste ist neben Mangrovenwäldern auch von verschiedenen Palmenarten gekennzeichnet.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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