Kasachstan  2.3 Tier- und Pflanzenwelt
Wegen seiner Größe und der Ausdehnung über viele Naturzonen besitzt Kasachstan eine ausgesprochen reiche Palette von Flora und Fauna. Im Norden, wo die Steppen und Waldsteppen vorherrschen, die zusammen 28,5 % der Fläche Kasachstans ausmachen, wachsen viele Getreidepflanzen, Gräser, besonders häufig in Steppen ist Federgras. Auch viele medizinisch nützliche Pflanzen kommen vor, so etwa Adonis, Johanniskraut und Baldrian. Sehr verbreitet ist Wermut. In den Wald-"Inseln" wachsen Birken, Espen, Weiden, Johannisbeersträuche; weiter westlich Fichten; nach Westen hin Eiche und Linde. In den Wäldern gibt es viele Beeren. Die typischen Bewohner dieser Zone sind Nagetiere wie Zieselmaus, Murmeltier, Springmaus, Eichhörnchen. Es gibt aber auch viele Hasen, Hermeline, Dachse, Wölfe und Füchse. In den Wäldern leben vereinzelt Hirsche und Rehe, in der Steppe die seltene und geschützte Saiga-Antilope. Vögel gibt es besonders viele, auch Wasservögel, da es in dieser Region über 1.500 Seen gibt. Man kann nur einige hervorheben: Schwäne, Adler, Trappen (diese sind die größten Vögel Kasachstans, erreichen bis zu 16 kg Gewicht), Geier, Kraniche, Reiher, Enten, Gänse, Waldhühner, Spechte, Lerchen u.v.a.
Über 14 % des Territoriums erstrecken sich Halbwüsten. Hier trifft man auf deutlich geringeren Artenreichtum als in den Steppen. Besonders häufig sind Wermut, Kamillen, Federgras. Auch Hasen, Zieselmäuse und Springmäuse kann man hier noch finden, man trifft überall auf Wölfe und Korsak-Füchse, etwas seltener auf Saiga und Kropfgazelle. Es gibt viele Eidechsen und Schlangen wie Natter und Otter.
Wüsten sind die größte Naturzone Kasachstans - sie bedecken 44 % seiner Fläche. Es sind in der Regel Sandwüsten und Kieswüsten. Dort herrschen extreme Klimabedingungen; die Kälte im Winter erreicht bis zu -40 °C, im Sommer dagegen ist es über +40 °C heiß. Die Temperatur des Sandes geht bis an die Marke von +70 °C! Hier wachsen nur trockene, kleinwüchsige Pflanzen mit langen Wurzeln. Riedgras, Wüstenfedergras, Wermut, Stachelbarsch sind die häufigsten. Im Sommer verbrennen die meisten Pflanzen an der Sonne. Ziemlich verbreitet sind Sträucher, besonders Saksaul. Große Tiere trifft man in der Wüste sehr selten, es sind meistens Antilopen und Saiga oder Eber, die nahe der Wasserquellen vegetieren. Noch seltener sieht man Wölfe und Schilfkater. Die kleinen Tiere wie Igel, Schildkröten, Springmäuse können sich an die extremen Bedingungen besser anpassen. In der Wüste überall verbreitet sind Reptilien wie verschiedene Agamen und einige Schlangen, insgesamt kommen in Kasachstan ca. 50–60 verschieden Reptilien vor. Außerdem gibt es Skorpione.
In den riesigen Bergen von Tienschan, die meist von Fichtenwäldern bedeckt sind, trifft man heute noch auf den Schneeleopard - eins der Nationalsymbole Kasachstans. Auch der Luchs ist ziemlich verbreitet, und in Altai gibt es viele Bären. Einer Verbindung vom Nordpolarmeer bis zum Kaspischen Meer vor der letzten Eiszeit verdanken wir, dass am Kaspischen Meer noch heute große Robbenkolonien vorzufinden sind. Die Robbe am Kaspischen Meer stellt zusammen mit der Baikalrobbe die einzige außerpolare Robbenart dar.

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