Madagaskar  4.2 Kolonialzeit
Auf der Kongo-Konferenz 1885 wurde Madagaskar Frankreich als Interessengebiet zugesprochen. 1896 konnte sich Frankreich gegen den Widerstand der Madagassen etablieren, als Manifestation und Symbol der Machtübernahme wurde noch im gleichen Jahr die letzte Königin von Madagaskar abgesetzt.
Während der Kolonialzeit 1896 - 1960 herrschten die Franzosen teils mit brutaler Militärgewalt. 1945 wurden die Unabhängigkeitsbewegungen MDRM, PANAMA und JINA gegründet. Aufgrund militärischer Unterlegenheit und schlechter Organisation der Rebellen wurde der Aufstand von französischen Truppen niedergeschlagen, die Führer des MDRM wurden verhaftet und z.T. exekutiert. Das MDRM wurde - als populärste Befreiungsbewegung - von der Kolonialverwaltung beschuldigt, den Aufstand organisiert zu haben. Wahrscheinlich ist der Aufstand jedoch von den Geheimorganisationen PANAMA und JINA organisiert worden. Das MDRM lehnte den Aufstand ab. Das Kriegsrecht wurde bis 1950 aufrechterhalten. Bis 1955 waren alle politischen Aktivitäten verboten, erst 1956 wurde das Wahlrecht wieder eingeführt. Das MDRM wurde völlig zerschlagen. Der Krieg forderte 60.000-100.000 Todesopfer[2]. Es gibt auch andere Schätzungen, die von 8.000 - 12.000 Toten ausgehen, wobei angenommen wird, dass die weit höheren Opferzahlen (bis 100.000) auf einer falschen Schätzung des französischen Militärs von 1949 beruhen[3].

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