Mongolei  7.1 Sport
Die Mongolen lieben die drei „männlichen“ Sportarten Ringen, Bogenschießen und Pferderennen. Diese haben ihren Ursprung in den militärischen Anforderungen der mongolischen Geschichte und finden ihren jährlichen Höhepunkt jeweils im Naadam-Fest (siehe unten).
Bei den Pferderennen treten Kinder auf ein- bis fünfjährigen oder ausgewachsenen Pferden gegeneinander an. Je nach Altersklasse werden verschiedene Distanzen geritten, beim großen Rennen am Naadam-Fest in Ulaanbaatar über volle 30 km.
Beim mongolischen Bogenschießen werden traditionelle Reflexbogen verwendet, um Pfeile mit stumpfer Spitze auf spezielle, aus Leder geflochtene Ziele abzuschießen. Obwohl der Ursprung in den berittenen Bogenschützen des Mittelalters liegt, werden die Wettbewerbe heute nur noch zu Fuß durchgeführt.
Mongolische Athleten sind aber auch im modernen Schießsport vertreten. Am bekanntesten ist die Pistolenschützin Munkhbayar Dorjsuren, welche eine ganze Reihe von Weltcupsiegen und Weltmeistertiteln errungen hat und an mehreren Olympischen Spielen teilgenommen hat. 1992 gewann sie in Barcelona die Bronzemedaille mit der Sportpistole.
Der Ringkampf ist die einzige der drei Sportarten, welche bis heute weitgehend den Männern vorbehalten ist. Überall im Land messen die jungen Männer bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Kräfte gegeneinander. Der eher gedrungene und kräftige Körperbau der meisten Mongolen kommt ihnen dabei sehr entgegen. Der Verlierer eines Kampfes bückt sich traditionell unter dem ausgestreckten Arm des Siegers hindurch. Der Sieger darf den Adlertanz ausführen, bei dem er mit ausgestreckten Armen hüpfend das Turnierbanner umkreist.
Seit etwa 1992 haben mehrere mongolische Ringkämpfer zum japanischen Sumōsport gewechselt und dort beachtliche Erfolge errungen. Die Athleten nehmen dafür japanische Namen an, und zur Teilnahme in den höheren Ligen auch die japanische Staatsbürgerschaft. Die bisher größten Erfolge erzielte Asashōryū Akinori (Dolgorsüren Dagwadordsch), welcher 2003 den Titel eines Großmeisters (Yokozuna) errang und 2005 als erster Ringer alle sechs Turniere des Jahres hintereinander gewann.
Das National Olympic Committee of Mongolia wurde 1956 gegründet und 1962 vom Internationalen Olympischen Komitee aufgenommen. Seither haben mongolische Athleten insgesamt mehr als ein Dutzend Medaillen gewonnen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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