Korea, Dem. Volksrep. (Nordkorea)  11.3.1 Klassische Musik
Das Nationale Sinfonieorchester der KDVR wurde aus dem 1950 bis 1953 bestehenden „Orchester der Volksarmee“ gebildet und hat heute etwa 120 Mitglieder. Es wird von Kim Byong-hwa (*1936) geleitet. Während zunächst viele der Musiker in der Sowjetunion oder Osteuropa ausgebildet worden waren, hat die jüngere Generation vor allem an der Musikhochschule von Pjöngjang studiert. Die wenigen außerhalb Nordkoreas erhältlichen Aufnahmen zeigen durchgehend ein den Maßstäben internationaler Spitzenorchester entsprechendes Niveau. Das Repertoire der nordkoreanischen Orchester besteht aus Kompositionen bekannter europäischer Komponisten der klassischen und romantischen Epoche, sowjetischen Komponisten wie Schostakowitsch und Prokofjew und vor allem zeitgenössischer nordkoreanischer Musik, die sich durchgehend am Sozialistischen Realismus orientiert und stark von koreanischer Volksmusik beeinflusst ist. Beliebt ist die Integration von Folkloreinstrumenten in den klassischen Klangkörper. Bei vielen nordkoreanischen Kompositionen wird das Nationale Sinfonieorchester als Autor angegeben. Beinahe alle Kompositionen haben programmatische Titel und beziehen sich oft auch auf aktuelle politische oder gesellschaftliche Ereignisse. Einer der wenigen namentlich bekannten Komponisten ist Choe Song Hwan. Ein besonderes Ansehen genießt der deutsch-koreanische Komponist Yun Isang (Isang Yun) (1917–1995), nach dem auch zahlreiche kulturelle Institutionen benannt sind. Ein weiteres bekanntes Orchester ist das Yun I Sang Philharmonic Orchestra, das von Kim Il-jin (* 1956) dirigiert wird. Die Musikausbildung mit Begabtenförderung und Spezialschulen entspricht in den Grundzügen dem sowjetischen Modell.

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