Korea, Dem. Volksrep. (Nordkorea)  11.3.2 Literatur
Über nordkoreanische Belletristik ist wenig bekannt. Anders als in anderen Staaten des sozialistischen Systems konnte in Nordkorea der Sozialistische Realismus in der Literatur nicht nachhaltig Fuß fassen. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass der alles beherrschende Personenkult der Belletristik ohnehin wenig Raum lässt – der nordkoreanische Buchmarkt ist wie wohl kein anderer dominiert von politischer Propagandaliteratur - und andererseits in Nordkorea kein solch markanter Bruch mit der Kultur der „vorrevolutionären“ Zeit stattfand, wie in anderen sozialistischen Ländern. Die existierende Belletristik ist somit eher von der koreanischen Nationalkultur einerseits und dem Personenkult andererseits geprägt als vom (nationalitätslosen) Sozialistischen Realismus. Eine herausragende Rolle in der nordkoreanischen Literatur der 1940er und 1950er Jahre spielte der Schriftsteller Han Sŏrya (1900-1970?), der als Protegé Kim Il-sungs zum wichtigsten nordkoreanischen Autor jener Zeit und zum Vorsitzenden des nordkoreanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes wurde bis er 1962 infolge einer Intrige abgesetzt und aus der Hauptstadt verbannt wurde.[19][20]

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