Ost-Timor (Timor-Leste)  4.2 Bevölkerungsentwicklung
Osttimor hatte Anfang 2006 knapp 950.000 Einwohner. Die Bevölkerungsentwicklung ist ein Spiegelbild der historischen Schicksalsschläge, die das Land trafen. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwa 450.000 Menschen in der damaligen portugiesischen Kolonie. Im Krieg verloren 40.000 bis 70.000 Timoresen ihr Leben. Bei der Ausrufung der Unabhängigkeit 1975 hatte Osttimor etwa 675.000 Einwohner. Durch die darauffolgende indonesische Invasion, den Guerillakrieg und Repressalien durch die Besatzungsmacht starben zwischen 1974 und 1999 183.000 Menschen. Viele flohen auch aus dem Land, besonders direkt nach der Invasion und in den 1990ern mit Höhepunkt bei den Vertreibungen von 1999, die schließlich zum Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft führten. Damals waren drei Viertel der Bevölkerung auf der Flucht. Mehr als 250.000 Osttimoresen hatten in Westtimor Zuflucht gesucht.
Das Bevölkerungswachstum liegt bei 5,4 % pro Jahr. Die Fruchtbarkeitsrate beträgt 7,8. Der Anteil der Bevölkerung mit einem Alter unter 15 Jahren beträgt 41,6 %, der der Personen über 65 beträgt 2,97 %. Die Lebenserwartung liegt bei 62 Jahren. Der Anteil der städtischen Bevölkerung beträgt 8 % (2004).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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