Pakistan  11.2 Literatur
Die Literatur Pakistans umfasst die Literaturen der in Pakistan verbreiteten Schriftsprachen, das sind vor allem Urdu, Sindhi, Punjabi, Paschtu, Belutschi sowie in jüngerer Zeit Englisch und in der Vergangenheit oft Persisch. Bis ins 19. Jahrhundert hinein bestand die Literatur auf dem Gebiet des heutigen Pakistan hauptsächlich aus Lyrik und widmete sich religiösen, mystischen und volkstümlichen Stoffen. Während der Kolonialzeit griff die einheimische Dichtung unter dem Einfluss der westlichen Literatur des Realismus zunehmend andere Themen und Erzählformen auf. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich heute Kurzgeschichten.
Als Nationaldichter Pakistans gilt Muhammad Iqbal (1877–1938), der hauptsächlich in persischer Sprache, aber auch in Urdu schrieb. Seine Werke befassen sich zumeist mit der islamischen Philosophie, gleichzeitig war Iqbal aber auch eine der wichtigsten Figuren der pakistanischen Nationalbewegung. Sein bekanntestes Werk ist der persische Gedichtband Asrar-i-Khudi (dt. etwa: „Die Geheimnisse des Selbst“).
Am lebendigsten ist heute die Urdu-Literatur, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Der bekannteste Vertreter der zeitgenössischen pakistanischen Urdu-Literatur ist Faiz Ahmed Faiz (1911–1984). Als herausragendster Sindhi-Dichter gilt der Sufi-Mystiker Shah Abdul Latif (1689/90–1752/53). Wegbereiter der modernen Sindhi-Prosa war Mirza Kalich Beg (1853–1929). In Punjabi sind Liebes- und religiöse Lehrgedichte überliefert. Die paschtunische Literaturtradition teilt Pakistan mit dem Nachbarland Afghanistan. Sie brachte eine umfangreiche Liebeslyrik und Heldengedichte hervor. In belutschischer Sprache entstanden besonders volkstümliche Lieder und Balladen.

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