Pakistan  6.6 Streitkräfte und Verteidigung
Der pakistanische Verteidigungshaushalt liegt mit 4,26 Milliarden US-Dollar (2005) weit unter dem der Nachbarstaaten Indien (19,04 Milliarden), China (81,48 Milliarden) und Iran (6,2 Milliarden). Dennoch ist sein Anteil an den gesamten Staatsausgaben mit 21 Prozent (2005) außergewöhnlich hoch. Die pakistanische Armee teilt sich in die drei klassischen Abteilungen Heer mit rund 520.000 Mann, Luftstreitkräfte mit 45.000 Mann und Marine mit einer Mannstärke von 25.000 auf. Dazu kommen 513.000 Reservisten und rund 300.000 paramilitärische Einheiten. Insgesamt umfassen die Streitkräfte damit 1,4 Millionen Mann. Oberbefehlshaber ist der Präsident.
Die Landstreitkräfte besitzen rund 2300 Hauptkampfpanzer der Typen T-59 (etwa 1200 Stück), T-80UD (etwa 320 Stück), Al-Khalid (modifizierter Typ-90 II; etwa 320 Stück), T-69 (etwa 250 Stück) und T-85 (etwa 200 Stück). Neben 1150 Transportpanzern des Typs M113 kann die Armee außerdem auf knapp 3000 Feldgeschütze und Haubitzen zurückgreifen (Stand: jeweils 2005)[9].
Die Luftwaffe verfügt über 327 Kampfflugzeuge der Typen Mirage 3 (87 Stück), J-7 (Variante der MiG-21; 74 Stück), Mirage 5 (52 Stück), Q-5 (42 Stück), J-6 (Variante der MiG-19; 40 Stück) und F-16 (32 Stück) sowie diverse Trainer (288 Stück) und 32 Transportflugzeuge. Des Weiteren besitzt die pakistanische Luftwaffe 15 Kampfhubschrauber des Typs Alouette III (Stand: jeweils 2005)[10].
Die konventionellen Seestreitkräfte Pakistans umfassen einen Zerstörer, acht Fregatten, neun U-Boote und neun Hubschrauber der Typen Sea King und Sea Lynx (Stand: jeweils 2005)[11]. Der Küstenschutz hat eine Streitmacht von weiteren acht Schnellbooten, neun Landungsbooten sowie drei Minenbooten.
Pakistan ist, wie der Nachbar und Erzrivale Indien, eine faktische Atommacht und hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet. Seit 1998 besitzt es nach eigener Angabe Atomwaffen, die seit 1976 unter Leitung von Abdul Kadir Khan entwickelt und 1998 zum ersten Mal getestet wurden. Das Arsenal wird auf 24 bis höchstens 75 Sprengköpfe geschätzt. Offizielle Angaben dazu gibt es nicht. Ebenfalls unklar ist die Anzahl der Mittel- und Langstreckenraketen Pakistans. Bekannt sind jedoch die Typen Shaheen I, Shaheen II, Ghauri I-III sowie die Hatf-II Abdali. Pakistan testete im August 2005 erfolgreich Marschflugkörper vom Typ Hatf VII Babur, der mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann. Nach eigenen Angaben kann es mit seinen Langstreckenraketen und Atomwaffen jedes Land des Nahen Ostens und Zentralasiens (einschließlich China und Indien) erreichen. 2007 drohte der islamistische pakistanische Abgeordnete Maulana Noor Mohammed der Bundeswehr in Afghanistan. Er lässt auch keinen Zweifel daran, dass der Atomwaffenstaat Pakistan die Nuklearwaffen gegen Ungläubige einsetzen wird, falls die radikal-islamische Opposition an die Macht kommen sollte.[12]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation