Philippinen  10.5 Philippinische Feste
Auf den Philippinen gibt es jährlich viele Feste u. a. das Barrio Fiesta und Fiesta de Sandugo. Jede Gegend hat ihre eigenen Feste die häufig mit Paraden und Feuerwerken zu Ehren des/der Lokalen Heiligen begangen werden. In vorspanischer Zeit kamen viele hinduistische und buddhistische Elemente auf die Philippinen, da die Philippinen unter dem Einfluss der Sri Vijaya und Majapahit-Reiche standen. In Folge der 333 Jahre dauernden Kolonisation durch die Spanier flossen auch viele spanische und mexikanische Traditionen in die Kultur mit ein und nach 1898 kamen zusätzlich noch amerikanische Einflüsse auf die Insel. Etwa 60 % der philippinischen Traditionen und Bräuche haben trotz der jahrhundertelangen Fremdherrschaft ihren Ursprung in vorspanischer Zeit.
Ein wichtiges Fest ist Flores de Mayo (Maiblumen), das das Ende der heißen Trockenzeit und den Beginn der Regenzeit feiert, ein für die Landwirtschaft wichtiger Zeitpunkt.
Die christlichen Feiertage werden ausgiebig gefeiert, allerdings ganz anders als in Europa. Zu Allerheiligen und Allerseelen kampieren Familienangehörige in den Friedhöfen, es herrscht eher Partystimmung als Trauer, da man den Toten eine Freude machen möchte. Weihnachten auf den Philippinen wird vom 16. Dezember an gefeiert, es gibt bis zum 24. Dezember Messen um 4 Uhr morgens, misa de gallo (Hahnenmesse) genannt. Geschenke werden erst am 25. Dezember geöffnet und nie in Gegenwart des Schenkenden. Die Bescherung von Kindern durch ihre Taufpaten erfolgt nach spanischer Tradition erst am 6. Januar (Dreikönigstag). In der Karwoche steht das öffentliche Leben still, am Karfreitag und am Karsamstag sind sogar Kinos geschlossen. Am Karfreitag gibt es sogar Männer, die sich selbst zur Buße ans Kreuz nageln lassen, ein Brauch der von der offiziellen katholischen Kirche nicht gerne gesehen wird. In Manila findet am 9. Januar das Fest des Schwarzen Nazareners statt, bei dem Mitglieder von örtlichen Gangs zur Buße eine schwere Statue des "schwarzen Christus" durch die Straßen tragen, eine Prozession bei der nur Männer zugegen sein dürfen.
Weitere lokale Feste sind das Ati-Atihan Fest in Kalibo, Aklan, bei der die Eroberung der Insel und die Verdrängung der Negrito oder Ati-Stämme gefeiert wird; das Santo Nino (Christkind)-Fest in Cebu, bei der die Christianisierung der Insel gefeiert wird; oder das Penafrancia-Fest in Bikol, bei dem es zu großen Flussprozessionen kommt.
Ein großes Fest gibt es in der Stadt Davao, es heißt Kadayawan und geht eine Woche, dort treten in den Shoppingmalls berühmte philippinische Stars und Sänger auf und am Wochenende gibt es eine große Parade mit festlich geschmückten Festwagen. Am Ende wird von einer Jury der schönste Festwagen gewählt.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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