Montenegro, Republik  4 Geschichte
Montenegro gehörte bis zum Berliner Kongress von 1878 dem osmanischen Reich an. Mit den Beschlüssen des Berliner Kongress wurde Montenegro ein eigenständiges Fürstentum (mit der Hauptstadt Cetinje), seit 1910 Königreich, und wurde daraufhin in das Königreich Jugoslawien eingegliedert. In der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien war Montenegro von 1945 bis 1992 eine der Teilrepubliken. Montenegro war damals auch der erste Staat, welcher mit Serbien in ein Bündnis trat. Bundesrepublik Jugoslawien. Am 4. Februar 2003 wurde aus der Bundesrepublik Jugoslawien die staatliche Gemeinschaft Serbien und Montenegro.
Am 21. Mai 2006 wurde eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit des Staates Montenegro abgehalten. Mit einer knappen Mehrheit von 55,5 Prozent entschieden sich die Wahlberechtigten für eine Loslösung von Serbien. Das waren nur ein halber Prozentpunkt mehr, als die Europäische Union zur Anerkennung gefordert hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei 86,3 Prozent. Der endgültige Zerfall Jugoslawiens wurde somit besiegelt, da auch der letzte verbliebene Staatenbund zerfiel. Die EU ließ durch den Außenbeauftragten Javier Solana bekräftigen, dass das Ergebnis des Referendums vollständig respektiert werden wird. Die formale Unabhängigkeitserklärung durch das montenegrinische Parlament erfolgte in einer Feierstunde am 3. Juni 2006.
Serbien ist alleiniger Rechtsnachfolger der Union. Montenegro als der ehemalige Teilstaat, der aus der Union ausgetreten ist, musste daher sein diplomatisches Netz und seine Mitgliedschaft in internationalen Organisationen erst neu aufbauen. Als erstes Land hat Island am 8. Juni 2006 Montenegro anerkannt. Die Schweiz und Russland folgten kurz darauf. Einige Staaten, insbesondere die Mitglieder der EU, hielten sich mit der Anerkennung Montenegros zurück, bis die EU am 12. Juni durch die Außenministerkonferenz Montenegro anerkannte. Am 15. Juni 2006 erfolgte schließlich die Anerkennung durch Serbien.
Die OSZE nahm Montenegro am 21. Juni 2006 auf. Am 28. Juni 2006 wurde Montenegro als 192. Mitglied in die UNO aufgenommen. Dem Europarat trat das Land am 11. Mai 2007 bei. Perspektivisch strebt Montenegro den Beitritt in NATO und EU an.
Am 10. September 2006 fanden die ersten Parlamentswahlen nach der Unabhängigkeitserklärung statt, aus der das Regierungsbündnis als eindeutiger Sieger hervorging (44 der insgesamt 80 Parlamentssitze). Auf die Oppositionsparteien entfielen: Serbische Liste 12 Parlamentssitze, Listenverbindung aus SNP (Sozialistische Volkspartei), NS (Volkspartei) und DSS (Demokratisch-Serbische Partei) 11 Parlamentssitze, PZP (Bewegung für Veränderungen) – Nebojša Medojević 11 Sitze, Demokratischer Bund der Montenegriner und Albanische Alternative verfügen über jeweils einen Sitz. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 70%.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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