Sri Lanka  4.2 Unabhängigkeit
Der Wahlsieg der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) 1956, die mit singhalesisch-nationalistischen Parolen geworben hatte und eine sehr pro-singhalesische Politik betrieb (Bevorzugung der singhalesischen Sprache, des Buddhismus, Quotenregelung auf Basis der ethnischen Zugehörigkeit für die Universitätszulassung etc.), schürte diese Spannungen erneut. Ab 1970 schlossen sich mehrere tamilische Parteien zur Tamil United Liberation Front (TULF) zusammen, die einen eigenen Tamilenstaat (Tamil Eelam, gesprochen ˈtamiɭ ˌiːlam, dt. tamilisches Lanka) im Norden und Osten der Insel fordert.
Am Ende der Regierungszeit der SLFP unter Sirimavo Bandaranaike war der Konflikt vorübergehend beruhigt. Tamil, Sinhala und Englisch waren als gleichberechtigte Amtssprachen in der Verfassung verankert. Alle Dokumente sowie Orts- und Straßenschilder mussten dreisprachig ausgeführt sein. Den Tamilen wurde verfassungsmäßig ein ihrem Bevölkerungsanteil entsprechender Anteil an den Parlamentssitzen garantiert.
Die United National Democratic Party (UNDP) siegte 1981 mit verfassungsändernder Mehrheit unter Junius Richard Jayawardene. Er verweigerte den tamilischen Abgeordneten ihre quotenmäßig garantierten Parlamentssitze unter dem generalisierten Vorwurf des Separatismus und erklärte sie sämtlich zu Staatsfeinden. Ferner veränderte er die Verfassung und setzte sich an die Spitze eines Präsidialsystems nach französischem Vorbild.

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