Südafrika  5.3 19. Jahrhundert
Als die VOC schließlich dem Bankrott nahe war und der Einfluss der niederländischen Händler schwand, besetzten Truppen des Königreichs Großbritannien die Region um das Kap der Guten Hoffnung im Jahre 1797. Die Niederlande wurden im Verlauf der Revolutionskriege von Napoléon Bonapartes Truppen besetzt und die neu gegründete Batavische Republik war nicht mehr mit den Briten verbündet. Die Besetzung erfolgte also vor dem Hintergrund, dass dieser für den Handel strategisch wichtige Standort nicht den Franzosen in die Hände fallen sollte. Die Briten mussten das Land nach dem Frieden von Amiens 1802 an die Niederlande zurückgeben, eroberten es aber im Jahr 1806 erneut und errichteten hier nun dauerhaft eine britische Kronkolonie. Die Grenzkriege mit den Xhosa dauerten an und vergrößerten das Land immer weiter bis zum Ostufer des Fish River. Die Grenze der neuen Kronkolonie wurde von den Briten stark befestigt und das dahinter liegende Land rasch von Weißen besiedelt. Als im Jahr 1833 das Britische Parlament die Abschaffung der Sklaverei in ihrem weltweiten Einflussgebiet verfügte, entzog dies vielen Buren die Existenzgrundlage. Um sich dem Einflussbereich des britischen Rechts zu entziehen und die Ausbeutung der Nicht-Weißen fortführen zu können, wichen sie als so genannte Voortrekker ins Hinterland aus. Im Großen Treck von 1835-1841 wanderten rund 14.000 Buren in die Gebiete nördlich des Oranje-Flusses aus.
Die Entdeckung von Diamanten im Jahr 1867 und Gold im Jahr 1886 führte zu starkem wirtschaftlichem Wachstum und Einwanderung vieler Europäer, was die Benachteiligung und Ausbeutung der ursprünglichen Bevölkerung weiter vorantrieb. Die Buren, mittlerweile unabhängig in ihren Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Buren-Republiken - der Südafrikanischen Republik und dem Oranje-Freistaat -, wehrten sich während des sogenannten ersten Burenkriegs (1880–1881) gegen die britischen Expansionsbestrebungen, die unter anderem auf die reichen Goldvorkommen am Witwatersrand abzielten. Obwohl die Buren zahlenmäßig weit unterlegen waren, leisteten sie erfolgreich Widerstand, da sie sich strategisch besser an die örtlichen Gegebenheiten anpassten. So trugen beispielsweise die burischen Soldaten khakifarbene Uniformen, durch welche sie besser getarnt waren, während die Briten ihre traditionellen Rotröcke trugen, die sie zu einem leichten Ziel für burische Scharfschützen werden ließen.

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