Korea, Republik (Südkorea)  10.1 Landwirtschaft
Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Wirtschaft Südkoreas ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig zurückgegangen. Im Jahr 2003 betrug der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt des Landes etwa 3,2 Prozent. Trotzdem beschäftigt die Landwirtschaft etwa 10 Prozent der Arbeitskräfte. Das wichtigste landwirtschaftliche Produkt ist der Reis, der in etwa 80 Prozent aller Betriebe angebaut wird. Die Selbstversorgung mit Reis ist eine der Prioritäten in der Wirtschaftspolitik Südkoreas - obwohl der Reisanbau in Korea relativ teuer ist und etwa 70 Prozent aller Reisfelder künstlich bewässert werden müssen. Weitere landwirtschaftliche Produkte sind Roggen, Weizen, Sojabohnen, Kartoffeln, Gemüse und Obst, wobei der Anbau dieser Produkte ständig sinkt und durch Importe ersetzt wird. Aufgrund von fallenden Preisen für landwirtschaftliche Produkte, die vor allem durch Importe verursacht werden, kommt es immer wieder zu politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Die Viehzucht hat mit dem steigenden Wohlstand der Bevölkerung an Bedeutung gewonnen und ist nun der zweitwichtigste landwirtschaftliche Sektor.
Im Moment befindet sich die koreanische Landwirtschaft in einem Strukturwandel, durch welchen von einzelnen Ehepaaren geführte landwirtschaftliche Betriebe langsam verdrängt werden und durch großflächigere, hochmechanisierte, Betriebe ersetzt werden. Auch in der Viehzucht geht der Trend in Richtung Großbetriebe.
Die Forstwirtschaft hat in Südkorea eine sehr geringe Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die dichten Wälder der Halbinsel durch unkontrollierte Abholzung und die kriegerischen Auseinandersetzungen weitgehend zerstört. Nach dem Koreakrieg wurde mit Erfolg begonnen, die Wälder wieder aufzuforsten. Die Wälder Südkoreas haben heute ein Durchschnittsalter von weniger als 30 Jahren. Der Holzbedarf des Landes wird deshalb fast ausschließlich durch Importe gedeckt. Die Fischerei und Fischverarbeitung erwirtschaftete im Jahr 2000 einen Umsatz von etwa 3,6 Milliarden US-Dollar. Südkorea verfügt über fast 100.000 Fischereischiffe, und 140.000 Personen sind in der Fischverarbeitung beschäftigt. Umsatz und Beschäftigung in der Fischerei sinken seit den 1980er Jahren beständig. Die Küstengewässer Südkoreas sind weitgehend leergefischt, was die Regierung im Jahr 1997 veranlasste, die Küsten-und Tiefseefischerei zu regulieren.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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