Korea, Republik (Südkorea)  4 Bevölkerung
Südkorea hat eine Bevölkerung von rund 48,6 Millionen und eine hohe Bevölkerungsdichte von etwa 480 Personen pro Quadratkilometer. Mehr als 80 Prozent aller Südkoreaner leben in Städten. Das Bevölkerungswachstum liegt bei etwa 0,4 Prozent, und es wird erwartet, dass ab dem Jahr 2028 die Bevölkerung nicht mehr wächst, sondern anfängt zu schrumpfen. Gleichzeitig haben Koreaner eine sehr hohe Lebenserwartung, die bei 72 Jahren für Männer und 79,5 für Frauen liegt. Diese beiden Faktoren führen zu einer schnellen Alterung der Bevölkerung. Waren 1999 6,9 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter, so lag deren Anteil im Jahre 2002 schon bei 7,9 Prozent.
Wie auch in anderen Ländern Asiens gibt es in Südkorea eine traditionelle Bevorzugung von männlichen Nachkommen. Obwohl der Einfluss dieser Denkweisen abgenommen hat, ist der Anteil der Männer in der Bevölkerung höher als der der Frauen. Dies hat in der Vergangenheit häufig zu Besorgnis auf Seiten der Regierung geführt. Heute kommen auf 100 Frauen 101 Männer.
Die Bevölkerung Koreas gilt in ethnischer Hinsicht als weitgehend homogen. Da Korea seit der Vereinigung durch das Silla-Reich im Jahr 668 bis zur Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch ungeteilt war, konnte sich eine weitgehend gleichförmige Kultur entwickeln, die nur geringe regionale Unterschiede aufweist. Seit dem Ende des Koreakrieges ist eine starke Migration aus ländlichen Gebieten in die Städte festzustellen, insbesondere nach Seoul. Seit 1990 konzentriert sich die Entwicklung mehr auf die Vororte von Seoul, wo mit groß angelegten Bauprogrammen ganze Satellitenstädte hochgezogen wurden.
Die einzige Minderheit ist eine kleine chinesische Gemeinschaft, die etwa 200.000 Personen umfasst. Da Südkorea neben Japan die Asienkrise im Jahr 1997 am besten überstanden hat, ist eine große Zahl von Arbeitern aus anderen Teilen Asiens (Thailand, Philippinen und Indien) und auch aus Afrika nach Südkorea ausgewandert, um in den großen Fabriken Arbeit zu finden. Viele befinden sich jedoch illegal im Land. Durch die Beziehungen zu den USA findet man mittlerweile eine große US-amerikanische Einwohnerschaft, die einen ganzen Stadtteil von Seoul namens Itaewon prägt. Hier findet man unter anderem auch das „UN-Dorf“ neben vielen Botschaften und ausländischen Unternehmen. 2004 waren knapp 470.000 Ausländer in Südkorea registriert. Im Jahre 1995 waren es noch nur 124.000.
Auf der anderen Seite wohnen viele Koreaner im Ausland, insbesondere in den USA und der Volksrepublik China, wo jeweils rund zwei Millionen Koreaner leben. Etwa 660.000 Koreaner leben (meist in Folge der japanischen Kolonialzeit) in Japan, etwa eine halbe Million Koreaner leben in Russland und den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation