Syrien  3 Bevölkerung
Sämtliche Angaben zur Ethnizität oder Religion sind in Syrien ein Politikum und deshalb heftigst umstritten. Die herrschende politische Elite entstammt ganz überwiegend der Religionsgemeinschaft der Nusairier (Alawiten), eine Religionsgemeinschaft am Rande des Islams, die lange Zeit verfolgt wurde.
Die Mehrheitsbevölkerung in Syrien bilden die Araber, die zweitgrößte Volksgruppe sind die Kurden, deren genaue Zahl unbekannt ist, da viele Kurden Flüchtlinge aus der Türkei und dem Irak und nicht syrische Staatsbürger sind. Die Kurden leben überwiegend entlang der türkischen Grenze. Sie stellen mittlerweile die Mehrheit in der nordöstlichen Provinz al-Hasaka, sowie in der Bezirksregion Afrin in der Provinz Aleppo. Aufgrund hoher Arbeitslosigkeit siedelten sich viele Kurden in den Großstädten Aleppo und Damaskus an. In Aleppo sollen die Kurden sogar mittlerweile gut ein Viertel der Stadtbevölkerung stellen. Weitere größere Volksgruppen bilden die Armenier die in den Städten Aleppo und Damaskus leben, sowie die immer noch aramäisch sprechenden Aramäer. Zu den weiteren ethnischen Minderheiten in Syrien gehören Griechen, Türken (Turkomanen), Roma und Beduinen. Während die Griechen und Turkomanen große Gemeinden in den Städten Aleppo, Damaskus und Homs bilden, leben die Beduinen und Roma als traditionelle Nomaden.
Daneben gibt es zahlreiche arabisch-sprachige Flüchtlinge: etwa 476.000 Palästinenser und 170.000 Binnenflüchtlinge (Ende 2002) sowie mindestens 40.000 chaldo-assyrische Flüchtlinge aus dem Irak.
Die Bevölkerung Syriens ist im Laufe des 20. Jahrhunderts sehr stark gewachsen. Nach dem Ersten Weltkrieg betrug die Bevölkerung wohl nicht viel mehr als 1,5 Millionen Menschen. Um 1970 war sie dann auf rund 6 Millionen, etwa das vierfache, angewachsen. Heute ist sie mit 20 Millionen etwa 13 mal so groß wie nach dem Ersten Weltkrieg. Daneben leben in Syrien unzählige Gastarbeiter aus benachbarten arabischen Ländern.
Auslandssyrer leben vor allem in Südamerika (Argentinien, Venezuela und Brasilien), den Golfstaaten und Europa.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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