Brüssel  3.4 Kampf um die Unabhängigkeit
1789 wird im Brabanter Aufstand die Unabhängigkeit gegen die Habsburger unter Joseph II. errungen. Diese ist jedoch nur von kurzer Dauer, weil 1794 die Truppen der revolutionären französischen Republik das Land erobern. Die französische Herrschaft endet 1815 mit der Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld von Waterloo, das sich unmittelbar südlich der heutigen Hauptstadtregion Brüssel befindet. Im Wiener Kongress 1814 - 1815 werden die südlichen Niederlande mit den nördlichen Niederlanden unter Wilhelm I. von Oranien vereinigt. Doch in Folge der divergenten politischen und kulturellen historischen Entwicklung sind Konflikte zwischen den beiden Landesteilen im Keim angelegt.
Der zum Teil französischsprachige und hauptsächlich katholische Süden fühlt sich gegenüber dem protestantischen, holländischen Norden in der politischen Mitsprache, im Unterrichtswesen und in wirtschaftlicher Hinsicht benachteiligt. Die belgische Revolution führt in kurzer Zeit zur Abspaltung aus dem Vereinigten Königreich der Niederlande und zur Gründung des belgisches Staates. Da die ausländischen Großmächte England, Preußen, Österreich und Russland ein Interesse daran haben, den Konflikt friedlich beizulegen, um einer möglichen Einflussnahme und damit einem Wiedererstarken Frankreichs entgegenzuwirken, bestätigen sie auf der Konferenz von London die Unabhängigkeit des neuen Königreichs. Brüssel wird Hauptstadt dieses neuen Staates, Leopold I. von Sachsen-Coburg wird der erste König einer neuen konstitutionellen Monarchie.

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