Budapest  6.1 Einkaufsmöglichkeiten
Die wichtigsten Einkaufsstraßen von Budapest befinden sich im 5. Bezirk (Innenstadt). Die bekannteste von ihnen ist die Váci utca, in der fast alle großen Modelabels der Welt vertreten sind. Am Vörösmarty tér wird jedes Jahr ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der dem am Wiener Rathausplatz ähnlich ist (hier fungieren die Fenster des Gerbeaud-Kaffeehauses als Adventkalender). Seit das Warenhaus Luxus am Vörösmarty tér 2005 in Konkurs ging, gibt es kaum noch traditionelle Warenhäuser. „Luxus“ wurde zwar Ende 2005 wiedereröffnet, sein Schicksal ist jedoch ungewiss. Dem alten Gebäude vis-à-vis entsteht jetzt anstelle eines abgerissenen Bürogebäudes eine H & M-Filiale.
Bekannt war auch die Warenhauskette Skála, die in den 70er Jahren als verhältnismäßig gut sortiert bezeichnet werden konnte. An der Stelle des ersten Skála-Kaufhauses im 11. Bezirk wird 2006 ein modernes Einkaufszentrum errichtet. Im größten Skála-Kaufhaus am Nyugati pályaudvar (Westbahnhof) wurde 2005 ein Burger-King-Restaurant eröffnet, der Rest des Gebäudes wird vor allem von chinesischen Händlern gemietet.
Inner- und außerhalb der Stadt werden große Einkaufszentren nach amerikanischem Muster (Plazas) errichtet, die den Konsumenten außer langen Öffnungszeiten eine Auswahl an Dienstleistungen aller Art und Gastronomie bieten. Weiterhin sind große Hypermärkte außerhalb der Stadt sehr beliebt. Südlich von Budapest (in Budaörs) gibt es seit einigen Jahren nach dem Vorbild der Shopping City Süd bei Vösendorf (Österreich) eine Art Shopping City.
In den Budapester Innenbezirken und in den Einkaufszentren ist an Wochen- und Samstagen bis max. 21 Uhr und an Sonntagen bis 18 Uhr geöffnet. Gegen die starke „Amerikanisierung“ gibt es bürgerliche Bewegungen, die den Kauf ungarischer Produkte propagieren und die Verbreitung der übergroßen Einkaufszentren ablehnen.
Momentan gibt es in der Stadt zehn Plazas. 2007 wird die Arena Plaza gegenüber dem Keleti pályaudvar (Ostbahnhof), das größte Einkaufszentrum in Mittel- und Osteuropa, fertig sein. Hier wird es zahlreiche Geschäfte, Kinos und Restaurants geben. Die Errichtung dieser Einkaufszentren hat dazu geführt, dass sehr viele Geschäfte in der Innenstadt und am Ring (Körút) pleite gegangen sind und dort die Räumlichkeiten leerstehen. An den Ringstraßen kann man eigentlich nicht mehr wirklich einkaufen, es gibt dort fast nur noch Banken, Versicherungen oder Gastronomie. Auch in der Innenstadt, wo noch bis Mitte der neunziger Jahre die Geschäfte sogar in die Hinterhöfe und Keller expandierten, ist ein fortschreitender Rückgang zu beobachten. Es wurde der Fehler gemacht, die großen Einkaufszentren zu tief im Inneren der Stadt anzusiedeln. Auch sind deswegen fast alle der wunderschönen alten Kinos mittlerweile geschlossen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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