Bukarest  3.1 Anfänge bis Erster Weltkrieg
Bukarest wurde einer Sage nach von einem Hirten namens Bucur gegründet. [1] Eine weitere Erzählung berichtete von dem getischen König Dromichaites der “Bucurie (Freudenstadt)” errichtete. Im heutigen Bukarest fanden Historiker Spuren von getisch-dakischen Wohnstätten (1800 bis 800 v. Chr.) und Römischen Siedlungen aus dem III bis X. Jahrhunderten. [2] Die erste urkundliche Erwähnung von Bukarest erfolgte am 20. September 1459. Sie wurde durch die Unterschrift von Vlad Ţepeş bezeugt.
Danach war Bukarest abwechselnd mit Tergovischt die Hauptstadt der Walachei. [3] Als 1594 Mihai Viteazul (Michael der Tapfere) von der Hohen Pforte abfiel, wurde Bukarest 1595 nach der Schlacht bei Kalugareni von dem Großwesir Mohammeds III., Sinan Pascha erobert. Nach dem Überfall durch die Osmanen kam es zu einem Stadtbrand. Ein Jahr später fiel die Stadt wieder in die Hände Michaels. Während der Herrschaft von Gheorghe Ghica wurde Bukarest 1659 erneut Hauptstadt der Walachei.
Im 17. Jahrhundert, unter dem Fürsten Matth. Bassarab, gab es in Bukarest 6000 Häuser und 100.000 Einwohner. Fürst Konstantin Brankowan verlegte 1698 die Residenz von Tergovischt definitiv nach Bukarest. In den Wirren der folgenden Jahre kam der Fürst gewaltsam Tode. Auch Bukarest blieb nicht verschont. 1713 zähle Bukarest nur noch 50.000 Einwohner. Drei Jahre (1716) später wurde die Stadt von 1200 Serben unter Dettin überfallen und geplündert. 1738 wurde sie von einer großen Pest heimgesucht. Am 30. Oktober 1771 siegten die Russen unter v. Essen bei Bukarest über die Türken, welche infolge dessen die Moldau und Walachei räumen mussten und erst durch den Friedensschluss vom 16. Juli 1774 diese Länder zurückerhielten. Unter Alexander Ypsilanti (1774-1782) wurde die Stadt wesentlich verschönert.
Am 10. November 1789 wurde die Stadt von den Österreichern unter dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Koburg eingenommen und erst im Frieden vom 4. August 1791 wieder herausgegeben. Verschiedenes Missgeschick, wie Erdbeben (1793 und 1802), Pest (1794 und 1812), Feuersbrünste (1804), Überschwemmugen (1805 und 1806), traf in den nächsten Jahren die Stadt.
Am 28. Mai 1812 wurde der Friede von Bukarest zwischen Rußland und der Pforte geschlossen. Seit 1829 begann das rapide Wachstum der Bevölkerung und die Verschönerung der Stadt. Nachdem die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei eine gemeinsame Vertretungskörperschaft (Divan ad hoc) gebildet hatten, einigte man sich auf einen erblichen Fürsten. Fürst Alexandru Ioan I. wurde anschließend von Oberst Alexandru Ioan Cuza proklamiert. Nach der Vereinigung der Walachei und Moldau zum Fürstentum Rumänien wurde Bukarest am 24. Dezember 1861 zur Residenz- und Regierungshauptstadt des vereinigten Rumäniens erhoben. Das Erzbistum Bukarest (lat. Archidioecesis Bucarestiensis) entstand am 27. April 1883 durch die Erhebung des Apostolischen Vikariates der Walachei zum Erzbistum. 1886 wurde der Krieg zwischen Serbien und Bulgarien durch den Frieden von Bukarest beendet. Durch Unterzeichung des Friedensvertrag von Bukarest 1913 zwischen Serbien, Griechenland und Rumänien auf der einen Seite und Bulgarien auf der anderen Seite wurde auch der Zweite Balkankrieg beendet.

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