Chungking  3.3 Provisorische Hauptstadt Chinas
1938 zog sich die Regierung unter Chiang Kai-shek (1887-1975) nach Chongqing zurück, nachdem sie von den Japanern im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg aus Nanjing vertrieben worden war. Chongqing war während des Zweiten Weltkrieges die provisorische Hauptstadt Chinas.
Der nachfolgende Zustrom von Flüchtlingen und die Bombenangriffe stärkten die Moral nicht gerade. In Hongyan, einem Vorort Chongqings, etablierte sich am 12. August 1938 Chinas Kriegsregierung, eine unsichere Allianz zwischen Chiang Kai-sheks nationalistischer Kuomintang und Mao Zedongs (1893-1976) kommunistischer Partei.
Der Ort lag klugerweise abseits der Ziele der japanischen Bombenangriffe, die sich auf die Halbinsel konzentrierten. In Hongyan traf sich Mao im August 1945 mit dem US-Botschafter Patrick Hurley, um über die Rolle der Kommunisten in einer Nachkriegsregierung zu verhandeln.
Da jedoch Chiang auf eine Auflösung der Roten Armee drängte, kam es lediglich zu einer oberflächlichen Vereinbarung über politische Freiheit, die sich bereits kurze Zeit später als Makulatur erwies, als die USA die Stationierung von Kuomintang-Truppen in den kommunistischen Hochburgen aktiv unterstützten. Die Ereignisse um Hongyan führten 1946 zum erneuten Ausbruch des Bürgerkriegs, der drei Jahre später mit der Niederlage der Kuomintang sein Ende fand.

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