Cordoba  2.1 Natur und Umwelt
Die ursprüngliche Vegetation in der Umgebung von Córdoba war Trockenwald, der bis Mitte des 19. Jahrhunderts die gesamte Provinz Córdoba mit Ausnahme des extremen Südostens bedeckte. Mit der landwirtschaftlichen Erschließung des Gebiets wurde diese Vegetation stark zurückgedrängt, sie ist heute nur noch in den Sierras de Córdoba sowie im Nordwesten der Provinz vorherrschend. Man spricht in diesem Kontext oft vom Vordringen der feuchten Pampa, da heute die Umgebung von Córdoba landschaftlich kaum noch von der Region der feuchten Pampa (z.B. Provinzen Buenos Aires und Santa Fe) zu unterscheiden ist. Ausnahme sind einige Gebiete im Nordwesten des Stadtgebietes, in dem noch Trockenwald zu finden ist. Von den 562 km² des Stadtgebietes sind heute etwa 300 bebaut, 180 sind für landwirtschaftliche Aktivitäten reserviert. Der Rest verteilt sich auf ungenutzte Flächen und Parkanlagen.
Wie jede Großstadt hat auch Córdoba mit einigen Umweltproblemen zu kämpfen. Im Zentrum und einigen Stadtvierteln ist die Luftverschmutzung hoch, auch wenn es wegen des relativ windigen Klimas kaum nennenswerten Smog gibt. Dennoch sorgt der Straßenverkehr trotz einer Modernisierung des Fuhrparks für hohe Schadstoffraten an den Hauptverkehrsachsen, und in einigen Stadtvierteln gibt es besonders viele Krebsfälle, vermutlich durch die Nähe zu Feldern, auf denen Insektizide ausgebracht werden [1], sowie bis 2002 durch die Verwendung krebserregender Stoffe in Transformatoren des Stromnetzes [2]. Auch die Wasserverschmutzung, vor allem des Río Suquía, stellt trotz mehrerer Kläranlagen immer noch ein großes Problem dar und mindert die Qualität des Trinkwassers in den unterhalb von Córdoba gelegenen Ortschaften.
Ein wachsendes Problem ist die Zersiedelung des Stadtraums vor allem an der nordwestlichen Peripherie sowie im Valle de Punilla westlich von Córdoba, wo weite Räume von Wochenendhauskolonien, neuen Stadtvierteln und Country Clubs (geschlossene Wohnanlagen) zugebaut worden sind und der Bestand mehrerer Tierarten, wie etwa des noch vor kurzem weit verbreiteten Puma, in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert wurde. Eine weiträumige Fläche zwischen Córdoba und Villa Carlos Paz gehört derzeit noch dem Militär und wird nur zur Viehzucht genutzt. Es gibt Bestrebungen, das Gebiet in ein Naturreservat umzuwandeln, um zu verhindern, dass die Stadt sich in diese wichtige Pufferzone ausdehnt. Ein ebenfalls mit dem Wachstum der Stadt verbundenes Problem ist die Flächenversiegelung durch die immer höhere Gebäudedichte und Ausdehnung des bebauten Gebietes, die den Wasserkreislauf in der Stadt behindert. Daher kommt es bei stärkeren Niederschlägen, insbesondere bei den im Sommer häufigen Gewittern, fast immer zu Überschwemmungen in zahlreichen Stadtvierteln. Diese negativen Auswirkungen werden durch den Ausbau der Kanalisationssysteme schrittweise gelindert.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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