Glasgow  2.2 Handel und industrielle Revolution
Ebenfalls zu dieser Zeit waren die Händler und Facharbeiter der Stadt an erheblichen Einfluss gelangt, was die Macht der Kirche zu schmälern begann. Durch den Schiffsverkehr über den Clyde wurde Glasgow zu einem idealen Handelszentrum, sowie zum Tor nach Edinburgh und dem Rest Schottlands.
Glasgows Position im Zentrum des British Empires machte es darüber hinaus zum zentralen Umschlagplatz im Handel mit den britischen Kolonien. Der leichte Zugang zum Atlantischen Ozean erleichterte den Import von amerikanischem Tabak, der dann in ganz Europa verkauft wurde. Handel mit der Karibik erlaubte den Import von Zucker. Seit den 1770er Jahren ermöglichte die Entschlammung des Clyde, mit größeren Schiffe weiter den Fluss hinauf zu fahren, was den Grundstein für den Industrie- und Werftbau während des 19. Jahrhundert legte.
Durch den Überfluss an Kohle und Eisen aus Lanarkshire wurde Glasgow eine Industriestadt, die den Beinamen 'die zweite Stadt des Empire' erhielt. Auch die Baumwollindustrie und Textilherstellung florierte. Arbeiter aus Schottland, Irland und dem Rest Europas zog es in die aufstrebende Stadt.
Durch die industrielle Revolution wurde Glasgow zu einer der reichsten Städte der damaligen Welt. Wohlhabende Händler finanzierten spektakuläre Bauten, Parks, Museen und Bibliotheken. Fabriken wurden als wahre Prachtbauten errichtet, so zum Beispiel eine Teppichfabrik (Templeton's carpet factory), die als Kopie des Dogenpalastes von Venedig gestaltet wurde.
Glasgow wurde auch kulturell zu einem wichtigen Zentrum. Zahlreiche Galerien siedelten sich an, und außergewöhnliche Gebäude entstanden, wie die Glasgow School of Art, erbaut von Charles Rennie Mackintosh.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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