Johannesburg  8.3 Verkehr
Dadurch, dass Johannesburg nicht in der Nähe von Wasser gebaut wurde, war von Beginn der Stadtgeschichte an der Transport von Personen und Gütern in und aus der Stadt heraus besonders wichtig. Allerdings fehlt es in Johannesburg, wie in den meisten afrikanischen Großstädten, bis heute an einem umfangreichen und zuverlässigen öffentlichen Personennahverkehr. Wegen der vergleichsweise hohen Armut der meisten Johannesburger Einwohner sind viele trotzdem auf den öffentlichen Transport angewiesen, der im Stadtgebiet hauptsächlich mit Minibus-Taxis betrieben wird.
Die Johannesburger Vorortbahnen verbinden die Innenstadt mit Soweto, Pretoria und den meisten umliegenden Städten und Townships des Witwatersrand. Die Bahnen transportieren jeden Tag eine große Anzahl Pendler. Die Gleisanbindungen wurden jedoch schon in der Gründerzeit der Stadt gebaut und so können nur die älteren Stadtgebiete bedient werden. Da sich die Stadt aber während der vergangenen 50 Jahre stark in die nördliche Richtung ausgedehnt hat, hat keiner der nördlichen Vororte, auch nicht die Geschäftsviertel von Sandton, Midrand, Randburg und Rosebank, einen Gleisanschluss.
Das Blue IQ Project der Provinzregierung von Gauteng plant jedoch, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 den Bau eines Hochgeschwindigkeits-Nahverkehrszuges - den so genannten Gautrain - fertigzustellen. Dieser soll zwischen Johannesburg und Pretoria als Nord-Süd-Achse entlang der Autobahn N1 und Sandton und dem Flughafen und Ost-West-Richtung verlaufen. Täglich sollen bis zu 160.000 Passagiere befördert werden können.
Flughäfen
Der Flughafen Johannesburg, ca. 35 km östlich der Innenstadt gelegen, ist Start- und Zielort für nationale und internationale Flüge und der größte Flughafen des Kontinents. Andere Flughäfen sind der Rand Airport, der Grand Central Airport und Lanseria. Der Rand Airport in Germiston ist ein kleines Flugfeld, hauptsächlich für private Flüge genutzt, ebenso wie Grand Central in Midrand. Der Flughafen Lanseria wird für Geschäftsflüge nach Kapstadt, Botswana oder Pilanesberg/ Sun City genutzt.
Johannesburgs Busverkehr wird von Metrobus [2] ausgeführt, einem Unternehmen der Stadt Johannesburg. Die Fahrzeugflotte besteht aus 550 einfachen Bussen und Doppeldecker-Bussen, die auf 84 verschiedenen Routen in der Stadt verkehren. Metrobus transportiert bis zu 20 Millionen Fahrgäste im Jahr.
In Johannesburg gibt es zwei Arten von Taxis: die herkömmlichen Taxis und die sogenannten Minibus-Taxis (auch Black Taxis genannt). Im Gegensatz zu anderen Städten dürfen normale Taxis keine Fahrgäste vom Straßenrand mitnehmen, sondern müssen zu einem gewünschten Startort gerufen werden. Die herkömmlichen Taxis sind in Johannesburg im Vergleich zu anderen Großstädten selten.
Minibus-Taxis sind keine wirklichen Taxis. Sie verkehren als fahrplanlose Kleinbusse auf bestimmten Routen, für die die Passagiere einzeln bezahlen müssen. Typischerweise wird der Minibus tageweise an einen Fahrer vermietet. Taxikriege sind an der Tagesordnung und werden von der organisierten Kriminalität angezettelt. Die Minibus-Taxis werden von anderen Verkehrsteilnehmern oft als große Gefahr für den Straßenverkehr angesehen, da viele dieser Fahrzeuge nicht zugelassen, hoffnungslos mit Passagieren überladen oder in extrem schlechtem Zustand sind. Die Fahrer führen ihr Fahrzeug oftmals ohne Führerschein und das Missachten von Verkehrsregeln und -schildern ist die Regel.
In der Regel werden die normalen Taxis eher vom Mittelstand und reichen Bürgern benutzt, während die Minibus-Taxis der de facto-Standard sind und für die arme Bevölkerungsmehrheit das tägliche Beförderungsmittel.
Autobahnen
Der Johannesburger Autobahnring ist einer der meistbefahrenen Streckenabschnitte in Südafrika. Dieser Ring besteht aus drei Autobahnen, die die Stadt auf 80 km Länge umgeben: Die N3-Ostumfahrung, die Johannesburg mit Durban verbindet, die N1-Westumfahrung, die von Beitbridge an der Grenze zu Simbabwe über Pretoria, Johannesburg und Bloemfontein nach Kapstadt führt und die N12-Südumfahrung, die Johannesburg mit Witbank im Osten und Kimberley im Westen verbindet. Trotz seiner teilweise 12 Fahrstreifen ist die Johannesburger Ringautobahn sehr stark befahren. Vom Autobahnkreuz Gillooly am Schnittpunkt der N3-Ostumfahrung und der R24 zum Flughafen wird behauptet, dass sie die meistbefahrene Straße der Südhalbkugel sei.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation