Los Angeles  6.3.2 Filmindustrie
Hollywood ist nicht nur ein Stadtteil von Los Angeles, sondern ein Synonym für die US-amerikanische Filmindustrie. Der Ort, der am 1. Februar 1887 von der Familie Wilcox gegründet wurde, war einst der Standort einer der größten presbyterianischen Kirchen des Landes und lag noch um 1900 etwa 13 Kilometer von Los Angeles entfernt. Er begann seinen Aufstieg 1911, als David Horsley's Nestor Company hier das erste Filmstudio eröffnete. Es ist heute ein Museum und beherbergt eine Sammlung interessanter Erinnerungsstücke aus der Stummfilmzeit.
1911 übersiedelten 15 weitere, „Independents“ genannte, Firmen von New York, dem damaligen Zentrum der Filmindustrie. Es gab mehrere Gründe für diesen Umzug. Die wichtigsten waren das geeignetere Klima und die längeren Tage (zu dieser Zeit hatte man noch kein adäquates Kunstlicht, man drehte also entweder im Freien oder in einem Studio mit Glasdach oder Ähnlichem). Mitentscheidend war zweifelsohne auch die große Entfernung zu New York, von wo aus die mächtige Motion Picture Patents Company (MPPC) alle ihr nicht angeschlossenen Firmen mit hohen Strafen und Lizenzgebühren bedrohte.
Der neue Industriezweig expandierte rasch und brachte schnellen Erfolg und Reichtum. Zahlreiche Regisseure und Produzenten, wie Cecil B. DeMille, Samuel Goldwyn, Jesse L. Lasky und Adolph Zukor hatten in Hollywood Büros eröffnet. Doch erst mit D. W. Griffiths Stummfilmepos Die Geburt einer Nation (1915) entwickelte sich die Filmproduktion zu einer eigenständigen Industrie mit entsprechender Technik und Spezialisierung. Zahlreiche kleinere Firmen gingen zu dieser Zeit in Konkurs oder wurden von den großen Studios übernommen, die in den 1930er Jahren beinahe ausnahmslos an neue Standorte weiter außerhalb wie Culver City, Burbank oder West Los Angeles umzogen. Von den großen Namen blieb nur Paramount Pictures in Hollywood.
Für den Niedergang der Studios in den 1950er Jahren waren neben der Kartellgesetzgebung der US-Regierung auch die sich erholende Filmindustrie im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg und natürlich das Fernsehen verantwortlich. Ein neuer Aufschwung begann erst in den 1970er und 1980er Jahren durch Regisseure wie Steven Spielberg und George Lucas. Sie entwickelten das Konzept des Blockbusters - eines teuer produzierten, mit zahlreichen Spezialeffekten ausgestatteten Monumentalfilms, der ein so breites Publikum wie möglich ansprechen sollte. Dank eines damals begonnenen Trends und der finanziellen Konsolidierung der US-amerikanischen Medienkonzerne ist Hollywood heute noch ein Symbol für den dauerhaften Erfolg der US-amerikanischen Filmindustrie und professionell produzierte, unterhaltsame Filme mit weltbekannten Schauspielern und Happy End.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation